Hauptinhaltsbereich

Pharmakovigilanz in Apotheken. Eine Erhebung in Apotheken

Kooperationen
Untere Gesundheitsbehörden, Sozialpharmazie

Status
abgeschlossen

Projektbeschreibung
Apothekerinnen und Apotheker in öffentlichen Apotheken haben wie andere Heilberufler im Spontanmeldesystem zu unerwünschten Arzneimittelwirkungen (UAW) eine wichtige Funktion. Ziel der Untersuchung war es, festzustellen, inwieweit die Apothekerinnen und Apotheker in öffentlichen Apotheken über die Pharmakovigilanz informiert sind und inwiefern sie sich in das Spontanmeldesystem einbringen und einen aktiven Beitrag zur Arzneimittelsicherheit leisten.

Dazu wurden in öffentlichen Apotheken in Nordrhein-Westfalen (NRW) über einen Zeitraum von zwölf Monaten vom öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) im Rahmen der Apothekenüberwachung durch ein strukturiertes Gespräch mit den Apothekenleiterinnen und Apothekenleitern unter Verwendung eines Fragebogens Daten zu den Pharmakovigilanz-Aktivitäten erhoben.

Insgesamt konnten 499 Erhebungsbögen aus 43 von 53 Kreisen bzw. kreisfreien Städten ausgewertet werden, sodass 11,7 % der Apotheken in NRW erfasst wurden. 30,8 % der Apotheken hatten im vergangenen Jahr mindestens eine Meldung von Arzneimittelrisiken dokumentiert und gemeldet, 8,6 % mehr als zwei. Die meisten Meldungen betrafen Qualitätsmängel von Arzneimitteln. 25 % der dokumentierten Meldungen entfielen auf unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW), Wechselwirkungen, Medikationsfehler, Arzneimittelmissbrauch, Arzneimittelabhängigkeit, fehlende Wirksamkeit und sonstige Risiken. Im Vergleich zu einer ähnlichen Erhebung aus dem Jahre 2012 konnte die Anzahl der Teilnehmer mehr als verdoppelt werden. Signifikante Änderungen waren nur in wenigen Bereichen festzustellen.

Die Meldung von Risiken hat eine hohe Bedeutung bei der Beurteilung der Sicherheit von Arzneimitteln. Die Untersuchung zeigt, dass viele Apotheken v. a. im Hinblick auf Arzneimittelrisiken, die keine Qualitätsmängel sind, wenig Aktivität zeigen.

Pharmakovigilanz in Apotheken. Eine Untersuchung des öffentlichen Gesundheitsdienstes in NRW (Poster)
Susanne Erzkamp, Kim Linda Poppenberg, Manuela Mischok und Udo Puteanus (Landeszentrum Gesundheit NRW), Torsten Wessel (Gesundheitsamt Kreis Wesel), Tanja Pixberg (Gesundheitsamt Stadt Bochum)