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Zahlen und Daten zur Arbeitslosigkeit
Seit Ende der 1970er-Jahre/Anfang der 1980er-Jahre ist Arbeitslosigkeit eins der größten sozialen Probleme in Deutschland. Bis zum Jahr 2005 sind die Arbeitslosenzahlen kontinuierlich gestiegen (siehe Abbildung "Arbeitslose und Arbeitslosenquote"). Die im Jahr 2005 erreichten Spitzenwerte und die auffällige Steigerung der Arbeitslosenzahl mit einer Erhöhung um knapp 11 % im Vergleich zum Vorjahr liegen in der Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe begründet. Diese führte zu einer Verschiebung aus der sogenannten Stillen Reserve in die registrierte Arbeitslosigkeit beziehungsweise zu einem zusätzlichen Arbeitskräfteangebot. In den letzten Jahren sind die Arbeitslosenzahlen rückläufig (Bundeszentrale für politische Bildung 2014a).
Arbeitslose und Arbeitslosenquote. In absoluten Zahlen und in Prozent aller zivilen Erwerbspersonen, 1980 bis 2013.
Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung 2014a, ohne Änderungen, unter www.bpb.de/nachschlagen/zahlen-und-fakten/soziale-situation-in-deutschland/61718/arbeitslose-und-arbeitslosenquote (Abruf: 16.12.2014).
Mit sinkenden Arbeitslosenzahlen besteht zunehmend die Gefahr, die Gruppe der Arbeitslosen aus dem (öffentlichen) Blick zu verlieren. Dieser Tendenz muss entgegengewirkt werden, zumal die Arbeitslosenquote objektiv anhaltend hoch ist.
Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, liegt für Deutschland im Jahresdurchschnitt 2013 bei
Arbeitslosenquoten bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen nach Rechtskreis.
Quelle: © Statistik der Bundesagentur für Arbeit.
Sowohl auf Landes- als auch auf Bundesebene gibt es keine deutlichen Unterschiede hinsichtlich der Verteilung nach Geschlecht. Für Deutschland gesamt sind
Werden die Arbeitslosenzahlen bei Deutschen und Ausländern betrachtet, zeigt sich, dass der Anteil der Deutschen an den Arbeitslosenzahlen auf Bundesebene
2013 waren 42,3 % Personen, bezogen auf die Gesamtzahl der Arbeitslosen in Nordrhein-Westfalen, langzeitarbeitslos. Damit liegt Nordrhein-Westfalen weit über dem Bundesdurchschnitt mit 35,6 % (Statistik der Bundesagentur für Arbeit 2013). Jedoch hat die Statistik zur Langzeitarbeitslosigkeit nur einen eingeschränkten Aussagewert, denn sie berücksichtigt sogenannte schädliche Unterbrechungen. Es werden realistisch 46 % Langzeitarbeitslose, gemessen an allen Arbeitslosen für Deutschland in 2012, angenommen.
Die Korrelation von Arbeitslosigkeit und einem erhöhten Armutsrisiko wird in Abbildung "Armutsrisiko und Erwerbssituation" deutlich. Arbeitslose Männer und Frauen haben ein deutlich höheres Armutsrisiko im Vergleich zu sicher Beschäftigten und auch gegenüber prekär Beschäftigten. Frauen weisen ein etwas höheres Armutsrisiko als Männer auf. Das Armutsrisiko ist seit dem Jahr 2000 um zirka 20 % bis zum Jahr 2012 rapide angestiegen.
Armutsrisiko und Erwerbssituation. Datenbasis: SOEP 1994-2012.
Quelle: Kroll, Lars Eric (2014). Aktuelle Ergebnisse zum Zusammenhang von Arbeitslosigkeit und Gesundheit. Folien zum Plenarvortrag auf der Veranstaltung "Gesundheitsförderung bei dauerhafter Arbeitslosigkeit" der LVG und der AFS Niedersachsen, Hannover 7.11.2014.