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Gesundheitspreis Nordrhein-Westfalen 2023

Schwerpunkt der Ausschreibung

Klimaschutz und Klimaanpassung sind Gesundheitsschutz

Hintergrund
Die 30. Erklärung der Landesgesundheitskonferenz im Jahr 2022 befasste sich mit dem Thema „Klimaschutz und Klimaanpassung sind Gesundheitsschutz“.

Mit den zunehmenden Folgen des Klimawandels sieht sich auch das Gesundheitssystem vermehrt mit vielfältigen gesundheitlichen Konsequenzen konfrontiert. Sowohl lokal als auch global betrachtet verstärken unsere Lebensweisen sowohl die klima- als auch die gesundheitsschädlichen Faktoren.

Dabei müssen nicht nur die Auswirkungen des Klimawandels auf die Bevölkerung und ihre Gesundheit betrachtet werden. Es bedarf ebenfalls mittel- und langfristig eines klimaneutralen und nachhaltigen Gesundheitssektors, denn dieser trägt als Wirtschaftszweig eine große Mitverantwortung zu den nationalen Treibhausgasemissionen.

Während Maßnahmen zur Klimaanpassung und damit zur Vorbeugung gesundheitlicher Folgen sowohl den individuellen Lebensbereich als auch den öffentlichen Raum betreffen, bedarf es darüber hinaus Maßnahmen in der betrieblichen Arbeitswelt. Einen Beitrag soll hierbei unter anderem eine klimafreundliche Anpassung der Einrichtungen, der Infrastruktur und der Arbeitsplätze im Gesundheitswesen leisten.

Die Landesgesundheitskonferenz erklärt, einen Beitrag zu Klimaschutz und -anpassung zu leisten. Dazu gehört die Sicherstellung der Funktionsfähigkeit des Gesundheitssystems sowie der Schutz und die Förderung der menschlichen Gesundheit. Die erarbeiteten Ziele umfassen dabei die Unterstützung eines wirksamen Gesundheitsschutzes, insbesondere für vulnerable Bevölkerungsgruppen. Ebenso werden eine klimaverantwortliche Betriebsweise in Einrichtungen des Gesundheits- und Pflegesektors sowie klimaschonende und gesundheitsförderliche Lebenswelten und -weisen angestrebt.

Gesundheitspreis 2023 – Preisträger

Projektträger: Kreisverwaltung Soest
Projekt: „KlimaSicher in sozialen Einrichtungen“
Den ersten Platz des Gesundheitspreises belegt das Projekt „KlimaSicher in sozialen Einrichtungen“ der Kreisverwaltung Soest. Es verfolgt das Ziel, Bewohnerinnen und Bewohner sowie Beschäftigte in sozialen Einrichtungen wie etwa Seniorenzentren besser auf die Folgen des Klimawandels vorzubereiten. In Workshops erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer umfassendes Wissen zur Klimaanpassung. Nach Vor-Ort-Begehungen der Einrichtungen geben Fachleute individuell zugeschnittene Empfehlungen für konkrete Klimaanpassungsmaßnahmen. Dafür werden Steckbriefe mit einer Analyse der einrichtungsbezogenen Herausforderungen erstellt. Durch einen Evaluationsbogen werden die Wirksamkeit der Maßnahmen nachgehalten und die Ressourcen künftiger Beratungsangebote optimiert. Bei einer Umsetzung der Anpassungspläne erhalten die Einrichtungen das Zertifikat „KlimaSicher in sozialen Einrichtungen“. Bereits acht Einrichtungen aus dem gesamten Kreisgebiet haben an dem Beratungsprozess teilgenommen und das Zertifikat erhalten.

Projektträger: BlücherBunkerPlus AWO, Verbraucherzentrale NRW Standort Dortmund, Seniorenbüros Innenstadt-Nord und Ost, Ehrenamtsarbeit der Diakonie Dortmund, Familienbüro Innenstadt-Nord der Stadt Dortmund, Quartiersmanagement Nordmarkt, Koordinierungsstelle Klimaschutz und Klimaanpassung der Stadt Dortmund
Projekt: „Klimawandel im Quartier“
Den zweiten Platz belegt das Dortmunder Projekt „Klimawandel im Quartier“. Es wird von städtischen Einrichtungen sowie weiteren Organisationen und Institutionen durchgeführt, die im Stadtteil „Innenstadt-Nord” vertreten sind. Ob mit einem Hitze-Telefon für Seniorinnen und Senioren, Klimaspaziergängen oder einer Trinkwasser-Sprechstunde: Ziel des Projektes ist die Information und Sensibilisierung aller vor Ort lebenden Bürgerinnen und Bürger sowie insbesondere auch gefährdeter Personengruppen für die Folgen des Klimawandels. Dadurch möchte es die klimasensible Gesundheitskompetenz in einem konkreten Stadtteil stärken und das Engagement jeder und jedes Einzelnen vor Ort fördern.

Projektträger: St. Franziskus-Stiftung Münster
Projekt: „Ein Modellprojekt mit Vorbildfunktion für Klimaschutz und Gesundheitsschutz im Krankenhaus: Bedarfsabhängige Raumtemperaturregelung mit Energiefunktionen – smarte Funkthermostate und Fensterkontakte sorgen für hohe Energieeffizienz“ Der dritte Platz geht an das Projekt „Ein Modellprojekt mit Vorbildfunktion für Klimaschutz und Gesundheitsschutz im Krankenhaus: Bedarfsabhängige Raumtemperaturregelung mit Energiefunktionen – smarte Funkthermostate und Fensterkontakte sorgen für hohe Energieeffizienz“ der St. Franziskus-Stiftung Münster. Die Zielsetzung des Projektes ist die nachhaltige Steigerung der Energieeffizienz aller beteiligten Krankenhäuser. Es wird im Rahmen des Projektes versucht, die beteiligten Einrichtungen schrittweise in Richtung Klimaneutralität zu entwickeln.