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Modulare infektionshygienische Überwachung von Krankenhäusern

Die Überwachung von Krankenhäusern gehört zu den Kernaufgaben der unteren Gesundheitsbehörden im Bereich Hygiene. In Nordrhein-Westfalen ist die Überwachung als Pflichtaufgabe im Gesetz über den Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGDG) festgeschrieben. Die Überwachungsintervalle und Vorgehensweisen sind durch Erlasse des zuständigen Ministeriums präzisiert worden. Gemäß Erlass des Ministeriums für Gesundheit, Soziales, Frauen und Familie des Landes Nordrhein-Westfalen vom 1. Juli 2003 sind Krankenhäuser demnach einmal jährlich "nach einem systematischen Überwachungskonzept" infektionshygienisch zu überprüfen.

In Nordrhein-Westfalen ist zu beobachten, dass die Qualität der Überwachung von Kommune zu Kommune sehr unterschiedlich ist. Auswahl der Prüfgegenstände, Zielsetzung der Überwachung und Bewertungskriterien sind für die Verantwortlichen in den Kliniken nicht immer hinreichend transparent und nachvollziehbar. Gelegentlich rückt auch die Begutachtung baulicher Gegebenheiten und Ausstattungsmerkmale in den Vordergrund und der infektionspräventive Bezug wird nicht hinreichend berücksichtigt.

Um die infektionshygienische Überwachung von Krankenhäusern in NRW zu vereinheitlichen und transparenter zu gestalten wurde ein systematisches Überwachungskonzept auf der Grundlage von Zielformulierungen und Überwachungsprioritäten erarbeitet. Dazu wurde der Muster-Krankenhausbegehungsbogen des LZG.NRW zu einem modularen, flexiblen Überwachungsinstrument weiterentwickelt und elektronisch zur Verfügung gestellt. Eine Evaluation der beiden ersten Krankenhausüberwachungsmodule wurde 2014 durch die Universität Bielefeld, Fakultät für Gesundheitswissenschaften, AG 7 Umwelt und Gesundheit durchgeführt. Die Ergebnisse wurden, im Rahmen eines Workshops am 22.10.2015, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der uGbn vorgestellt, die an der Evaluation teilgenommen hatten.

Seit 2013 wurden 10 Module entwickelt und online zur Verfügung gestellt.

  1. Surveillance von Erregern mit speziellen Resistenzen und Multiresistenzen
  2. Surveillance nosokomialer Infektionen
  3. Prävention postoperativer Wundinfektionen
  4. Prävention beatmungsassoziierter Atemwegsinfektionen und gefäßkatheter-assoziierter Infektionen auf Intensivstationen
  5. Verordnung über die Hygiene und Infektionsprävention in medizinischen Einrichtungen (HygMedVO) vom 13.03.2012
  6. Händehygiene
  7. Basishygiene
  8. Präventionsmaßnahmen in Ambulanzen
  9. Isolierungsmaßnahmen
  10. Stationsbegehung

Alle Module werden regelmäßig überarbeitet. Module zu weiteren Themenkomplexen werden entwickelt.