Anja Sophia Middendorf
Leiterin des Fachbereichs Gesundheitsdaten, Versorgungsstrukturen
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Die Einrichtungen und Unternehmen der Gesundheitswirtschaft Nordrhein-Westfalens leisten nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Versorgung der Bürgerinnen und Bürger des Landes. Sie leisten auch einen relevanten Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung Nordrhein-Westfalens. Im Jahr 2019 erwirtschafteten die zusammen knapp 1,6 Mio. Erwerbstätigen der Gesundheitswirtschaft eine Bruttowertschöpfung von knapp 79 Mrd. Euro.
Mit 66 % der Erwerbstätigen und 58 % der Bruttowertschöpfung macht die medizinisch-pflegerische Versorgung den größten Anteil an der Gesundheitswirtschaft aus. Zur medizinisch-pflegerischen Versorgung zählen unter anderem die Dienstleistungen von Krankenhäusern, der stationären und ambulanten Pflege sowie von Arzt- und Zahnarztpraxen.
Die industrielle Gesundheitswirtschaft weist mit 13 % der Erwerbstätigen und 19 % der Bruttowertschöpfung den geringsten Anteil an der Gesundheitswirtschaft aus.
Die weiteren Teilbereiche der Gesundheitswirtschaft haben einen Anteil von 24 % bzw. 21 %. Hierzu zählen unter anderem die Dienstleistungen der Apotheken, Krankenkassen, aber auch Sport-, Wellness- und Tourismusdienstleistungen sowie Waren zur eigenständigen Gesundheitsversorgung.
Einzelheiten zur Gesundheitswirtschaft des Landes sind der vom LZG.NRW beauftragten Studie über die volkswirtschaftlichen Eckwerten der Gesundheitswirtschaft zu entnehmen (siehe Downloads).
Das in Nordrhein-Westfalen für Gesundheit zuständige Ministerium hat insgesamt sechs Regionen als Gesundheitswirtschaftsregionen anerkannt: Aachen, Köln/Bonn, Metropole Ruhr, Münsterland, Ostwestfalen-Lippe sowie Südwestfalen.
Aus Landesmitteln wurden im Zeitraum 2009-2016 der Aufbau und die Weiterentwicklung der regionalen gesundheitswirtschaftlichen Netzwerke sowie die Weiterentwicklung regionaler Kompetenzfelder und Themenschwerpunkte gefördert. Die thematischen Schwerpunkte aus den zugrundliegenden „Entwicklungsperspektiven Gesundheitswirtschaft“ wurden in den Regionen aufgegriffen und sind als regionale Kompetenzfelder eigenständig vertieft und weiterentwickelt worden.
Die Gesundheitswirtschaftsregionen haben dazu beigetragen, das Handlungsfeld „Gesundheitswirtschaft“ durch die Institutionalisierung regional verankerter Netzwerkstrukturen nahezu landesweit sichtbar und bewusst zu machen. Die gebietskörperschaftliche Herangehensweise erleichterte vor allem zu Beginn die Vernetzung regional ansässiger Akteure mit ihren spezifischen Kompetenzen.
Die landesweite Koordinierung der Gesundheitswirtschaftsregionen untereinander und mit den gesundheitswirtschaftlichen Interessen des Landes wurde einem landesweiten Clustermanagement übertragen. Dieses war ab 2011 beim Landeszentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen (LZG.NRW) verortet. Die Gesundheitswirtschaftsregionen sind mittlerweile selbstständig und eigenverantwortlich tätig.