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Der StadtRaumMonitor - Wie lebenswert finde ich meine Umgebung?

Der StadtRaumMonitor ist ein Instrument zur partizipativen Bedarfserhebung, Priorisierung und intersektoralen Planung im Rahmen der gesundheitsfördernden Stadt- bzw. Kommunalentwicklung. Es berücksichtigt sowohl physische Aspekte der zu bewertenden Lebensumgebung (wie zum Beispiel Grünflächen oder Verkehrswege) als auch soziale Faktoren innerhalb der Kommune (wie etwa soziale Kontakte). Insgesamt werden 14 gesundheitsrelevante Kategorien erfasst, die jeweils mit Leitfragen unterlegt sind, um die Bewertung der Kategorien für die Anwendung zu vereinfachen. Im Ergebnis der Bewertung werden sowohl die Stärken als auch die Schwächen einer Umgebung anschaulich in einem Diagramm dargestellt.

Der StadtRaumMonitor kann in unterschiedlichen Formen angewendet werden, zum Beispiel in Fokusgruppen bzw. moderierten Diskussionsgruppen, in denen Mitarbeitende der Kommune mit der Bevölkerung ins Gespräch kommen, als schriftliche Befragungen oder als Online-Tool.

Er ist besonders wirkungsvoll, um kommunale Akteure stärker in ihrer intersektoralen Zusammenarbeit zu unterstützen. Planungs- und Beteiligungsprozesse werden durch Anwendung des StadtRaumMonitors systematisch strukturiert. Dies ist insbesondere wichtig, wenn die zu bewertende Lebensumgebung vor einer Veränderung steht oder sich in der Planung befindet.

Aus den Ergebnissen der StadtRaumMonitor-Beteiligungsverfahren können Maßnahmen zu Verbesserung der Lebensqualität, der Attraktivität und des sozialen Miteinanders im Lebensumfeld abgeleitet werden. Das Instrument bietet somit Städten und Gemeinden eine systematische und ressourcenorientierte Unterstützung bei der Ermittlung von Handlungsbedarfen sowie Umsetzung geplanter Vorhaben und Projekte.

Hintergrund zum StadtRaumMonitor

Der StadtRaumMonitor basiert auf dem schottischen Instrument "Place Standard tool - how good is my place?" und wurde unter anderem in den Niederlanden und Spanien bereits erfolgreich angewendet. Innerhalb des EU-Projekts "Joint Action Health Equity Europe (JAHEE), das die Förderung gesundheitlicher Chancengleichheit in Europa anstrebt und für Deutschland von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) koordiniert wird, beteiligen sich derzeit je zwei Städte bzw. Gemeinden aus Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg an der Pilotierung. Für NRW nehmen die kreisfreie Stadt Bochum und die Stadt Eschweiler in der StädteRegion Aachen teil.

Das Tool wurde für den Einsatz in Deutschland übersetzt und für hiesige Fragestellungen adaptiert. Dadurch können notwendige Überarbeitungen identifiziert und umgesetzt werden, bevor das Tool deutschlandweit zur Verfügung gestellt werden soll. Wissenschaftlich begleitet wird die Pilotierung vom "Department of Community Health" der Hochschule für Gesundheit Bochum (HS Gesundheit).