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Surveillance

Aufgabenstellung

Surveillance beinhaltet eine systematische Sammlung, Übermittlung und Auswertung von Daten (zum Beispiel mittels Tabellen, Statistiken und Graphiken). Neben der Interpretation ist die Weitergabe dieser aktuellen Informationen an diejenigen, die Präventions- und Bekämpfungsmaßnahmen lokal, regional oder auf Landes- und Bundesebene koordinieren, ein wesentlicher Aspekt von Infektionsepidemiologie. Der Effekt dieser Intervention kann durch eine kontinuierliche Surveillance direkt evaluiert werden. Ein entsprechendes System ist somit in der Lage "Informationen für Taten" zu liefern und zum wachsamen Auge des öffentlichen Gesundheitsschutzes zu werden.

AIM+

Bei AIM+ (Automatisiertes Infektionskrankheiten-Melde- und -Informationssystem) handelt es sich um eine innovative Kommunikationstechnologie für die Infektionskrankheiten-Surveillance gemäß IfSG im Lande Nordrhein-Westfalen. Als anwendungsbezogenes System für regionale und überregionale Vergleiche liefert es detaillierte Übersichten, Trendanalysen im Zeitverlauf, Inzidenztabellen und räumliche Verteilungen. Mit Hilfe eines SQL-Servers werden verschiedene Standardberichte automatisch im HTML-Format generiert und den Gesundheitsämtern sowie anderen Interessierten regelmäßig in Form der Infektionsberichte auf der LZG.NRW Webseite zur Verfügung gestellt. Mit Hilfe des Infektionskrankheiten-Barometers können sich Interessenten schnell einen Überblick über den derzeitigen Stand des Infektionsgeschehens in Nordrhein-Westfalen bei ausgewählten Erkrankungen verschaffen. AIM+ kann zudem eingesetzt werden, um ungewöhnliche Infektionsgeschehen und Häufungen von Krankheitsfällen zu einem so frühen Zeitpunkt aufzudecken, daß durch adäquate Intervention eine weitere Ausbreitung der Krankheit noch verhindert werden kann (Frühwarn-System). Grundlage dieses Systems sind die wöchentlichen Meldungen meldepflichtiger Infektionskrankheiten gemäß Infektionsschutzgesetz (IfSG), die bisher in dieser Form in Deutschland nicht ausgewertet wurden. Zur Darstellung der räumlichen Verteilung wird auch ein Geographisches Informationssystem (GIS) verwendet.

Leistungen von AIM+ im Überblick

  • Automatisierte Ausgabe von verknüpften Standardberichten und -auswertungen (Häufigkeitsanalyse, Clusteranalyse, Z-Test) auf der Basis der IfSG-Meldungen,
  • Visualisierung der Information (Barometer, Trendanalysen) und Verknüpfung mit geographischen Informationen (räumliche Verteilungskarten, Berücksichtigung von Bevölkerungsstatistiken),
  • Möglichkeit der Informationsausgabe durch Export in HTML- und andere Datenformate,
  • frühzeitige Erkennung von ungewöhnlichen Infektionsgeschehen und Häufungen von Krankheitsfällen (Frühwarn-System).

Kooperationspartner

Firma OFFIS aus Oldenburg - unterstützt durch das Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin der Uni Münster.