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Verhaltenstipps bei Hitze

Tipps für die Hitzephase

Das eigene Verhalten hat große Auswirkungen auf die individuelle Bewältigung von Hitzewellen. Im Folgenden finden Sie Empfehlungen, mit Hilfe derer Sie Gesundheitsrisiken vermeiden und besser durch den Sommer kommen können.

  • Passen Sie Ihre Aktivitäten den Tageszeiten und Temperaturen an. Vermeiden Sie, wenn möglich, große Anstrengungen und halten Sie sich überwiegend an schattigen Orten auf. Meiden Sie die Mittagshitze im Freien und beschränken Sie Aktivitäten im Freien auf die Morgen- und Abendstunden.
  • Versuchen Sie über den Tag verteilt mindestens zwei Liter Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Am besten eignen sich natriumhaltiges Mineralwasser, Kräuter- und Früchtetees sowie verdünnte Fruchtsäfte. Vermeiden Sie hingegen alkoholische, koffeinhaltige und stark gesüßte Getränke. Vermeiden Sie auch eiskalte Getränke, denn diese veranlassen den Körper, mehr Wärme zu produzieren. Trinken Sie jede Stunde etwas, auch wenn Sie (noch) keinen Durst verspüren. Falls Sie krankheitsbedingt nur wenig Flüssigkeit zu sich nehmen dürfen, kontaktieren Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt, um die optimale Trinkmenge zu klären.
  • Essen Sie während des Tages mehrere kleine und leichte Mahlzeiten. Am besten sind viele Obst- und Gemüsesorten, wie Melonen, Gurken, Tomaten, Erdbeeren oder Pfirsiche. Diese weisen einen hohen Wasseranteil und wertvolle Mineralien auf, die Sie aufgrund des vermehrten Schwitzens besonders benötigen.
  • Tragen Sie möglichst helle und luftige Kleidung aus Baumwolle oder anderen Naturfasern. Benutzen Sie zudem eine Sonnenbrille, einen Sonnenhut und Sonnencreme, mindestens Lichtschutzfaktor 20 für Erwachsene, 30 für Kinder. Bei Aufenthalt am Wasser ist ein sehr hoher Lichtschutzfaktor (50+) erforderlich (BfS 2022).
  • Kühlen Sie Ihre Lebensmittel und verbrauchen Sie sie möglichst rasch. Bei warmen Temperaturen vermehren sich schnell Krankheitserreger wie zum Beispiel Salmonellen, die eine Lebensmittelvergiftung verursachen können.
  • Lüften Sie ausgiebig in den kühleren Morgen- und Abendstunden. Sinnvoll ist besonders das Querlüften (Öffnen gegenüberliegender Fenster und Türen). Halten Sie über die Mittagszeit besonnte Fenster möglichst geschlossen und vermeiden Sie durch Rollläden sowie Vorhänge eine direkte Sonneneinstrahlung.
  • Schalten Sie Wärmequellen im Innenraum (zum Beispiel nicht benötigte elektronische Geräte und Lampen) ab.
  • Duschen Sie sich eventuell kühl ab. Als Alternative zum Duschen können Sie Arm- und Fußbäder nehmen. Auch über die Handgelenke laufendes Wasser oder auf die Haut gelegte nasse Tücher wirken erfrischend.
  • Falls Sie Medikamente einnehmen, die mit dem Wärme- und Flüssigkeitshaushalt des Körpers in Verbindung stehen, kontaktieren Sie bitte Ihre Hausärztin oder Ihren Hausarzt, um die weitere Einnahme zu besprechen. Setzen Sie die Medikamente jedoch keinesfalls selbstständig ab.
  • Besuchen Sie ältere Angehörige, Nachbarinnen und Nachbarn, und haben Sie ein Auge auf ihr Trinkverhalten.
  • Lassen Sie auf keinen Fall - auch nicht für sehr kurze Zeit - Kinder, ältere Menschen oder Haustiere im Auto zurück. Auch Sie selbst sollten es vermeiden, sich länger in einem aufgeheizten Auto aufzuhalten.

Sollten Sie sich trotzdem unwohl fühlen oder Symptome einer hitzebedingten Erkrankung aufweisen, die durch die oben genannten Empfehlungen nicht gelindert werden können, suchen Sie sich medizinische Hilfe.

Die Verhaltenstipps als PDF

An heißen Tagen gilt es, viel zu trinken und mehrere kleine, leichte Mahlzeiten zu sich zu nehmen. Die nachfolgende Übersicht zeigt, welche Getränke und Speisen besonders geeignet sind, um Flüssigkeit und Elektrolyte aufzunehmen.

Geeignete Getränke und Speisen bei Hitze

Gesundheitsrisiken durch Hitze: Hitzebedingte Erkrankungen

Tipps für die Vorsorge

Um extremer Hitzebelastung und möglichen negativen Gesundheitsauswirkungen entgegenzuwirken, gibt es auch zahlreiche Maßnahmen, die ergriffen werden können, bevor die Hitzewelle einsetzt. Insbesondere können Innenräume so gestaltet werden, dass sie sich nicht so stark aufheizen. Auch die Gebäudehülle kann so konzipiert werden, dass sie der Hitze entgegenwirkt.

Innenraumausstattung

  • Ermöglichen Sie eine ausreichende Luftzirkulation.
  • Nutzen Sie nach Möglichkeit Verdunklungsvorhänge, Jalousien, Plissees oder ähnliche Verschattungsmöglichkeiten.
  • Pflanzen verbessern das Raumklima, da sie als natürliche Raumluftbefeuchter dienen und darüber hinaus Schadstoffe aus der Luft filtern.
  • Nutzen Sie nach Möglichkeit effiziente elektrische Geräte, um die Wärmeproduktion zu verringern (Kühlschrank, Backofen, Kochherd, Geschirrspüler, Wachmaschine und Trockner, Leuchtmittel, PC Monitor, Fernseher).
  • Thermometer helfen dabei, die Raumtemperatur kontinuierlich zu erfassen.

Gebäudehülle

  • Außenliegender Sonnenschutz hilft dabei, die Innenraumtemperatur zu regulieren:
    Am Gebäude: Rollläden, Markisen, Schirme, Vordächer, Sonnenschutzverglasung, Fassadenbegrünung.
    Auf dem Gebäude: Photovoltaikanlagen, Dachbegrünung.
    Im Garten: Bäume und Sträucher.
  • Energieeffiziente und dämmende Bausubstanzen:
    Dämmung: Kälteschutz ist Hitzeschutz,
    Speichermasse: Massive Wände, Böden, Decken.
  • Beachten Sie in der Gebäudeplanung die Fenstergrößen und Fensterausrichtungen; so vergrößert sich mit zunehmender Fensterfläche und südlicher Ausrichtung die Sonneneinstrahlung in den Innenräumen.
  • Passive Gebäudekühlung mit erneuerbaren Energien (zum Beispiel Erdkälte) oder Wärmepumpen beachten.

Zitierte Literatur:
Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) (2022): UV-Schutz durch Sonnencreme. Abrufbar unter: https://www.bfs.de/DE/themen/opt/uv/schutz/sonnencreme/sonnencreme_node.html (letzter Abruf: 08.05.2023).

Weiterführende, übergreifende Literaturstellen:
Kantonale Energie- und Umweltfachstellen: Der Kühlschrank heizt mehr als er kühlt. Abrufbar unter: https://www.energie-umwelt.ch/haushaltsgeraete/mobile-klimaanlage/858 (Letzter Abruf: 12.05.2023).

Umweltbundesamt (UBA) (2023): Adaptation Standard: Diskussion des Anpassungsbedarfs ausgewählter Normen und Richtlinien bezüglich Folgen des Klimawandels. CLIMATE CHANGE 17/2023. Dessau-Roßlau.

Umweltbundesamt (UBA) (2023): Kühle Gebäude im Sommer - so geht‘s. Abrufbar unter: https://www.umweltbundesamt.de/themen/kuehle-gebaeude-im-sommer-so-gehts (letzter Abruf: 08.05.2023).

Umweltbundesamt (UBA) (2021): Der Hitzeknigge. Tipps für das richtige Verhalten bei Hitze. Dessau-Roßlau.

Umweltbundesamt (UBA) (2019): Klimawandel und Gesundheit. Tipps für sommerliche Hitze und Hitzewellen. Dessau-Roßlau.

Winklmayr, C., an der Heiden M. (2022): Hitzebedingte Mortalität in Deutschland 2022. In: Epidemiologisches Bulletin 42, S. 3-9.