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Daten und Fakten

Nicht alle Eltern machen von Früherkennungsuntersuchungen Gebrauch. Die bundesweite Situation spiegelt sich auch in den Zahlen aus Nordrhein-Westfalen wider: ab dem 2. Lebensjahr bis zum Vorschulalter sinken die Teilnahmezahlen an Früherkennungsuntersuchungen. Nur circa 75 Prozent aller Kinder nehmen lückenlos alle Untersuchungen von der U5 bis zur U9 wahr.

Die Gründe dafür sind unterschiedlich, zum Beispiel:

  • Fehlende Informationen auf Seiten der Eltern,
    etwa über Bedeutung von Früherkennung oder die Kostenübernahme durch die Krankenkassen.
  • Im Alltagsgeschehen werden Termine einfach vergessen.

Ziele

Das Land Nordrhein-Westfalen möchte erreichen, dass alle Eltern die Früherkennungsuntersuchungen nutzen, damit alle Kinder die gleiche Chance auf eine gesunde Entwicklung haben. Aber warum ist das so wichtig?

  • Krankheiten aber auch Entwicklungsverzögerungen und -störungen können frühzeitig erkannt und behandelt werden. Gerade die Vorsorge-Termine, bei denen die Teilnahmezahlen sinken, sind wichtig mit Blick auf den Schulstart. Kinder die zum Beispiel Schwierigkeiten beim Sprechen haben, sich nicht so gut konzentrieren können, schlecht sehen oder hören können, werden dem Unterricht nicht so gut folgen können.
  • Auch wichtige Schutzimpfungen gehören zum Angebot der Vorsorge-Untersuchungen: Masern können schlimme Folgeschäden nach sich ziehen - Masernausbrüche wie in den vergangenen Jahren können mit Impfungen verhindert werden.
  • Früherkennungsuntersuchungen sind auch ein Instrument, um frühzeitig Anzeichen von Vernachlässigung und Misshandlungen erkennen zu können. Diese Kinder zu schützen und die Familien, in denen es "kriselt", frühzeitig zu unterstützen ist Aufgabe und Ziel zugleich.

Wissenschaftliche Überprüfung des Verfahrens

Der Landesregierung war es wichtig zu überprüfen, ob die Aktion Gesunde Kindheit die Teilnahmen an den Früherkennungsuntersuchungen steigern kann und ob darüber hinaus ggf. weiterer Handlungsbedarf bei den Familien entdeckt werden kann. Hierzu wurde das Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik e.V mit der Durchführung einer wissenschaftlichen Untersuchung (Evaluation) beauftragt.

Der Evaluationsbericht ist veröffentlicht und kann hier eingesehen werden.

Es ist zu berücksichtigen, dass für die Evaluation Daten aus der Frühphase der Aktion ausgewertet wurden. Die Effekte der etablierten Routine der Aktion Gesunde Kindheit waren dadurch nicht zu erfassen. Insoweit sollten die vorliegenden Ergebnisse der Teilnahmesteigerung durch die Aktion Gesunde Kindheit als vorläufig betrachtet werden.