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Gesundheitspreis Nordrhein-Westfalen 2017

Schwerpunkt der Ausschreibung

Angekommen in Nordrhein-Westfalen: Flüchtlinge im Gesundheitswesen.

Hintergrund
Die 25. Entschließung der LGK bekräftigt das Grundverständnis einer solidarischen Gesundheitspolitik unabhängig von sozialem Status, Alter, Herkunft oder Geschlecht. Auch für die ca. 300.000 Flüchtlinge in den letzten Jahren gilt es, eine flächendeckende und gut funktionierende medizinische Versorgung zu gewährleisten.

Die sprachliche Verständigung ist Voraussetzung für einen gelingenden Informationsaustausch zwischen Flüchtlingen, Asylbewerberinnen und Asylbewerbern einerseits und dem medizinischen Personal andererseits. Der Umgang mit Sprachbarrieren und kulturellen Unterschieden bedeutet für die im Gesundheitssystem Tätigen eine besondere Herausforderung. Die Vermittlung und das Erlernen interkultureller Kompetenzen muss daher fester Bestandteil der Aus-, Fort- und Weiterbildung werden. In diesem Zusammenhang sollten auch Informationsdefizite über Rechte und Pflichten bei der medizinischen Behandlung von Menschen mit Migrationsgeschichte verringert werden.

Ohne die Vielzahl ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer wäre die Betreuung von Flüchtlingen nicht zu leisten. Auch sie benötigen hohe Aufmerksamkeit und Unterstützung, insbesondere im Hinblick auf den Umgang mit den zum Teil außergewöhnlichen Belastungen, denen sie ausgesetzt sind.

Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung und mit Blick auf den Fachkräftebedarf im Gesundheitswesen bietet die aktuelle Zuwanderung Chancen. Der Einstieg in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt ist von zentraler Bedeutung für eine gelingende Integration. Geflüchteten sollten deshalb frühzeitig auch die Perspektiven einer Tätigkeit im Pflege- und Gesundheitsbereich vermittelt werden.

Die erforderlichen Qualifikationen in den Gesundheits- und Pflegeberufen sind notwendig. Daher brauchen wir für besondere Förderbedarfe passgenaue Ausbildungskonzepte, zum Beispiel im Hinblick auf eine berufsbezogene Sprachförderung.

Gesundheitspreis 2017 - Preisträger

Projektträger: St. Augustinus-Kliniken Neuss
Projekt: Zukunftsprogramm: Ankommen in Deutschland - als Mensch mit Perspektive
Ziel des Projektes ist es, Geflüchteten eine berufliche Perspektive in einer der rund 30 Einrichtungen der St. Augustinus-Kliniken im Gesundheits-, Pflege- und Behindertenbereich zu geben. Geflüchtete erhalten im gesamten Projektverlauf kompetente Unterstützung von einer eigens dafür eingestellten Flüchtlingsmentorin.

Preisträgerflyer mit Detailinformationen

Projektträger: Projekt Ankommen e. V. Dortmund
Projekt: Gruppe Gesundheit
Hauptanliegen des Projektes ist es, geflüchtete Menschen in die medizinische Versorgung und psychotherapeutische Betreuung zu vermitteln. Der Verein bietet in Dortmunder Stadtteilbüros Beratungen an. Die Arbeit wird ehrenamtlich von professionellen Fachkräften unterstützt.

Preisträgerflyer mit Detailinformationen

Projektträger: Medizinische Hilfe Solingen
Projekt: Medizinische Hilfe Solingen
Eine mobile Praxis, die an die Solinger Tafel angegliedert ist, behandelt sozial Schwache, Flüchtlinge und Patienten mit ungeklärten Krankenversicherungsstatus. Alle in dem seit Januar 2007 laufenden Projekt engagierten Ärztinnen, Ärzte und Helfer arbeiten unentgeltlich und ehrenamtlich.

Preisträgerflyer mit Detailinformationen

Projektträger: Fachschaft Medizin der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Projekt: AG Flüchtlingshilfe
Die Arbeitsgemeinschaft ist eine studentische Initiative mit dem Ziel, die medizinische Versorgung der geflüchteten Menschen in Düsseldorf zu verbessern und gleichzeitig den Medizinstudierenden wesentliche, auch kultursensible Kompetenzen des ärztlichen Handelns zu vermitteln. Sie übernehmen zugleich eine Lotsenfunktion im Gesundheitswesen.

Preisträgerflyer mit Detailinformationen

Sonderpreis

Projektträger: Institut für Qualität im Gesundheitswesen Nordrhein
Projekt: Förderung der interprofessionellen Versorgung Schwerstkranker und Sterbender
Das Projekt setzt eine neue Form des berufsgruppenübergreifenden Lernens zur Verbesserung der regionalen Versorgung von Schwerstkranken und Sterbenden ein. Ziel ist es, palliative Kernkompetenzen wie Respekt vor den Wünschen der Erkrankten, soziale und kommunikative Fähigkeiten im Umgang mit Angehörigen, aber auch die Stärkung der eigenen psychischen Widerstandsfähigkeit zu vermitteln.

Preisträgerflyer mit Detailinformationen

Neu aufgenommene Projekte in die Landesinitiative Gesundes Land Nordrhein-Westfalen 2017

Insgesamt 36 Projekte haben sich um die Aufnahme in die Landesinitiative beworben. 18 von ihnen dürfen fortan das Siegel "Beispielhaftes Projekt Landesinitiative Gesundes Land Nordrhein-Westfalen 2017" tragen.

Preisverleihung

Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann hat diese fünf Projekte am 15. Dezember 2017 mit dem "Gesundheitspreis Nordrhein-Westfalen 2017" ausgezeichnet.

Zur Pressemitteilung des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen