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Gesund älter werden im Quartier: Chancen und Herausforderungen für Gesundheitsförderung und Prävention
Fachtagung am 12.06.2014 in Duisburg
Steigende Lebenserwartung bei gleichzeitig sinkender Bevölkerungszahl, veränderte Alters- und Gesellschaftsbilder, vielfältige individuelle Lebensentwürfe und der Wunsch der Einzelnen nach einem selbstbestimmten, gesunden Leben bis ins hohe Alter im gewohnten Lebensumfeld - all das sind große Herausforderungen, vor denen die Menschen im allgemeinen und die gesellschaftlichen und politischen Akteurinnen und Akteure aller Ebenen im besonderen stehen.
Der unmittelbare, fußläufig erreichbare Nahraum - das Quartier - ist der zentrale örtliche Bezugsrahmen der Menschen. Mit zunehmendem Alter und/oder bei gesundheitlichen Einschränkungen wird der individuelle Aktionsradius enger; das direkte Umfeld umso bedeutender. Das Ziel muss sein, ein Quartier so zu gestalten, dass es ein gesundes Leben ermöglicht. Beispielsweise sozial- und umweltbedingte Belastungen (unter anderem Verkehr, Zugangsbarrieren, soziale Konflikte) lassen sich im Quartiersrahmen leichter identifizieren und wirksamer reduzieren. Dies gelingt allerdings nur dann, wenn die Menschen generationenübergreifend in jeder Phase der Entwicklung ihres Quartiers an dem Prozess beteiligt sind. Die Mitwirkung an der Gestaltung des Wohnumfeldes und die Einbindung zum Beispiel von älteren Menschen in soziale Netzwerke steigern Selbstwertgefühl und bedeuten Sinnerfüllung - insofern hat Partizipation auch gesundheitsförderliche Effekte. Gefragt sind neue Strategien und Handlungskonzepte auf Verhaltens- und Verhältnisebene, die die spezifischen gesundheitsförderlichen Potenziale des Quartiers offen legen, beschreiben und nutzen. "Gesund älter werden im Quartier" ist in diesem Sinne als Gemeinschaftsaufgabe aller Akteurinnen und Akteure vor Ort zu verstehen, die eine sektorenübergreifende Handlungsweise erfordert.
Auf der Grundlage dieser Prämissen und anknüpfend an die Ergebnisse der Fachtagung "Gesund älter werden: Ressourcen stärken - Potenziale nutzen" im Jahre 2013 legte das Landeszentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen (LZG.NRW) den Schwerpunkt der diesjährigen Tagung auf den Themenkomplex "Gesund älter werden im Quartier: Chancen und Herausforderungen für Gesundheitsförderung und Prävention".
Programm der Fachtagung
Beiträge aus den Workshops
Potenziale und Chancen zur Sicherung der gesundheitlichen Versorgung älterer Menschen im Quartier (Workshop 1; Moderation: Dr. Brigitte Borrmann und Nicole Rosenkötter, LZG.NRW)
- Masterplan altengerechte Quartiere.NRW - Gesundheitliche Versorgung älterer Menschen im Quartier
Roland Weigel, Landesbüro altengerechte Quartiere.NRW - Handlungsempfehlungen zur Gesundheitsförderung und Sicherheit der sozialen und gesundheitlichen Versorgung der älter werdenden Bevölkerung im Kreis Heinsberg unter besonderer Berücksichtigung der Quartiersentwicklung
Dr. Karl-Heinz Feldhoff, Gesundheitsamt Heinsberg
Das Quartier als Zugang zu älteren Migrantinnen und Migranten - Ansätze einer zielgruppenspezifischen Gesundheitsförderung und Migration (Workshop 2; Moderation: Svenja Budde, LZG.NRW)
- Gesundheitsförderung für ältere Menschen - Aspekte zur Gestaltung von kultursensiblen Angeboten am Beispiel von Angeboten für dementiell erkrankte Migrantinnen und Migranten
Reinhard Streibel, Arbeiterwohlfahrt (AWO), Bezirksverband Westliches Westfalen e. V. - Kulturen der sozialen Teilhabe (KUSTIS). Integration, Prävention und Partizipation - niedrigschwellige Angebotsentwicklung für Migrantinnen und Migranten
Maya Stagge, Hochschule Bremen
Lebensphasengerechte Quartiere - Potenziale aus Gesundheitsförderung und Prävention nutzen (Workshop 3; Moderation: Gudula Ward, LZG.NRW)
- Wohnkonzepte im Quartier - nachbarschaftliches / gemeinschaftliches Wohnen
Sabine Matzke, Landesbüro innovative Wohnformen.NRW - Sehr mobil mit 100 - nachhaltige Konzepte zur Sicherung von Mobilität im demografischen Wandel
Martin Stein, Universität Siegen
Quartiere als Orte von Inklusion im Alter - Gesundheitsförderung und Prävention als Querschnittsthemen (Workshop 4; Moderation: Manfred Dickersbach, LZG.NRW)
- Quartier und Inklusion - Herausforderung aus gerontologischer Sicht
Jutta Hansen, M. A., Muthesius Kunsthochschule Kiel - Miteinander lernen, wie's geht - Erfahrungen aus inklusiven Seniorenprojekten in Ahlen
Ursula Woltering, Stadt Ahlen
Quartiere als Orte der Bewegung und Begegnung im Alter (Workshop 5; Moderation: Wiebke Sannemann, LZG.NRW)
- Gemeinsam mehr bewegen - Beispiele und Argumente für Bewegungsförderung im Quartier
Cornelia Wagner, Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V., Zentrum für Bewegungsförderung Berlin - GEsund älter werden im Stadtteil. Komplementäre Strategien
Lisa Heite, Seniorennetz Gelsenkirchen e. V.
Ergänzende Materialien
Personenprofile der Referentinnen und Referenten sowie der Moderatorinnen und Moderatoren