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Unterscheidung von legalem und illegalem Internethandel mit Arzneimitteln

Medizinische Informationen im Internet

Ärztinnen und Ärzte sowie Apothekerinnen und Apotheker können Sie am besten mit Informationen versorgen, die Ihrer persönlichen Situation entsprechen. Wegen des steigenden Bedürfnisses von Patientinnen und Patienten, sich zusätzliche Informationen aus dem Internet zu besorgen, empfiehlt das LZG.NRW:

  • Das Internet kann bei der Recherche hilfreich sein, ersetzt aber keine Konsultation bei einer medizinischen Fachperson.
  • Diskutieren Sie die Informationen, die Sie im Internet gefunden haben, mit Ihrer Ärztin, Ihrem Arzt oder in der Apotheke. Für verlässliche Informationen über ein Arzneimittel kann die Patienteninformation (Gebrauchsinformation, Beipackzettel) und die für den Arzt bestimmte Fachinformation der in Deutschland zugelassenen Arzneimittel abgefragt werden. Die Richtigkeit der Angaben ist behördlich geprüft. Sie geben ein objektives und sehr umfassendes Bild des Medikaments. Die Fachinformation setzt jedoch den Kenntnisstand einer Fachperson voraus. Fragen sollten daher mit Ihrer Ärztin, Ihrem Arzt oder in der Apotheke besprochen werden.

Bei Informationen zu Krankheiten, zur Gesundheit und zu Arzneimitteln empfehlen wir Ihnen die folgenden Checklisten.

Checkliste für eine in Deutschland zugelassene legale Versandapotheke

Logo Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information
Gemeinsames EU-Sicherheitslogo

Viele illegale Internetangebote finden sich inzwischen auf sehr gut gestalteten Internetseiten in deutscher Sprache. Es ist daher nötig, Angaben zur Versandapotheke zu suchen und zu überprüfen.

Im Impressum finden Sie

  • den Inhaber der Apotheke,
  • die Adresse der Apotheke,
  • die zuständige Aufsichtsbehörde und
  • die zuständige Apothekerkammer.

Auf der Website finden Sie das EU-Sicherheitslogo. Die Echtheit des Sicherheitslogos auf der Website können Sie in drei Schritten ganz leicht überprüfen. Eine Anleitung dazu gibt das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte auf seiner Internetseite.

Achtung: Manche Internetseiten sind so gut gefälscht, dass sie kaum von nicht gefälschten Internetseiten unterschieden werden können. Wenn Sie sicher gehen wollen, lohnt der Blick ins Telefonbuch und ein kurzer Anruf, um zu prüfen, ob die auf der Internetseite angegebene Telefonnummer mit der Nummer im Telefonbuch übereinstimmt!

Checkliste für Gesundheitsinformationen im Internet

Wer ist für die Website verantwortlich?

  • Ist eine glaubwürdige berufliche Qualifikation und ein Name der Autorin, des Autors oder der Organisation angegeben? Ist eine vollständige und überprüfbare Kontaktadresse vorhanden?
  • Ist eine glaubwürdige Firma/Person verantwortlich für die Website? Den verantwortlichen "Holder" der Website und "Technical Contact" findet man heraus, indem man den Namen der entsprechenden Website (= "Domain", zum Beispiel www.name.com) bei Service-Seiten eingibt, die über die Verantwortlichen einer Website Auskunft geben. Solche Service-Seiten können zum Beispiel über www.google.de mit den Stichworten "Domain Whois" oder "Domain Dossier" gefunden werden.

Werden zuverlässige, vollständige und aktuelle Informationen publiziert?

  • Werden ausgewogene Informationen mit Angabe sowohl der Vorteile als auch der Risiken angeboten?
  • Sind die Angaben aktuell oder eventuell überholt?
  • Sind Links zu zuverlässigen Webseiten vorhanden?
  • Sogenannte Qualitätssiegel müssen keine Garantie für die Glaubwürdigkeit einer Website und die Zuverlässigkeit von Aussagen sein.

Prinzipiell können Sie davon ausgehen, dass Seiten öffentlicher Organisationen wie Weltgesundheitsorganisation (WHO), Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), Paul-Ehrlich-Institut (PEI), DIMDI, Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) oder Seiten von deutschen Standesorganisationen der Ärztinnen und Ärzte und Apothekerinnen und Apotheker zuverlässige Informationsquellen sind.

Überprüfen Sie die im Internet beschafften Informationen mittels anderer Quellen und besprechen Sie sie mit Ihrer Ärztin, Ihrem Arzt oder in der Apotheke. Geben Sie im Internet nie persönliche Daten preis, außer wenn Sie sicher sind, dass der Betreiber die Sicherheits- und Datenschutzbestimmungen einhält.

Was sollte Sie bei Internetangeboten von Arzneimitteln stutzig machen?

Überzogene Werbeaussagen und Versprechungen sind auf Internetseiten und in unerwünschten Werbemails oft Hinweis auf einen illegalen Arzneimittelhandel. Des Weiteren seien Sie skeptisch, wenn verschreibungspflichtige Arzneimittel zu Sonderpreisen angeboten werden. Dies ist in Deutschland verboten. Auch dürfen verschreibungspflichtige Arzneimittel nicht beworben und auf der Internetseite abgebildet werden. In unten stehender Checkliste finden Sie weitere Hinweise und Versprechungen, die Sie skeptisch machen sollten.

  • Es werden schnelle oder sensationelle Ergebnisse garantiert, meist unterstützt von persönlichen Erfahrungsberichten.
  • Es handelt sich um Arzneimittel, die weder in Deutschland noch im europäischen Ausland oder in den USA zugelassen sind.
  • Es werden wundersame und neuartige Theorien zur Erkrankung aufgestellt und dazu passende Geheimrezepte angepriesen. Die scheinbare Plausibilität einer Theorie sagt jedoch in der Regel nichts über deren medizinischen Wahrheitsgehalt aus.
  • Es wird behauptet, das Arzneimittel ist von besonderer Natürlichkeit, "rein pflanzlich". Das sagt jedoch nichts über dessen potentielle Gefährlichkeit aus. Die wirksamsten Gifte zum Beispiel stammen aus der Natur.
  • Es wird behauptet, dass bei der Behandlung keinerlei Risiken zu befürchten sind und dass es keine Nebenwirkungen gibt.
  • Es wird behauptet, dass das Medikament für alle Personen geeignet ist oder lebenslang ohne jedes Risiko eingesetzt werden kann.
  • Es wird behauptet, dass allein dieses Arzneimittel eine Genesung bewirkt.
  • Das Angebot befindet sich auf Webseiten ohne vollständige Adresse des Anbieters, nur mit zum Beispiel der Angabe einer E-Mail-Adresse.
  • Das Verkaufsverhalten ist sehr aggressiv.
  • Grammatikalische und sprachliche Fehler auf der Seite sind Hinweise auf eine schlecht gemachte und unprofessionelle Übersetzung eines illegalen Arzneimittelanbieters.

Die Aussagen dieser Seite finden Sie zusammengefasst im Merkblatt "Arzneimittel aus dem Internet - vor illegalen Produkten schützen" unter Downloads.