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Typ 2 Diabetes

Grafik zur ambulanten Behandlungshäufigkeit aufgrund von Diabetes mellitus Typ 2, nach Alter und Geschlecht
Abbildung 1: Ambulante Behandlungshäufigkeit aufgrund von Diabetes mellitus Typ 2 (ICD-10: E11), nach Alter und Geschlecht, Nordrhein-Westfalen, 2015. Kassenärztliche Vereinigungen Nordrhein und Westfalen-Lippe, LZG.NRW

Typ 2 Diabetes ist eine Stoffwechselerkrankung, die zu einem erhöhten Blutzuckerspiegel führt. Sie ist in der Bevölkerung sehr weit verbreitet und tritt häufig mit anderen Störungen des Metabolischen Syndroms gemeinsam auf (Adipositas, erhöhten Blutfettwerten und Bluthochdruck). Zu den Hauptursachen gehört eine Unempfindlichkeit gegenüber dem Hormon Insulin (Insulinresistenz). Eine Insulinresistenz entsteht durch ein Überangebot an fett- und zuckerreichen Lebensmitteln und durch einen Mangel an Bewegung(smöglichkeiten). Auch genetische Risikofaktoren spielen eine Rolle bei der Entstehung von Typ 2 Diabetes. Die familiäre Häufung der Erkrankung kann zudem durch eine Weitergabe ungünstiger Verhaltensweisen in Bezug auf Ernährung, Bewegung und Rauchen erklärt werden.

Die Analyse der ambulanten Behandlungsdaten zeigt eine Behandlungshäufigkeit des Diabetes mellitus Typ 2 von knapp 10 % in der erwachsenen Bevölkerung (Alter ab 20 Jahren). In der männlichen Bevölkerung ist die Rate der Typ 2 Diabetiker ab der Altersgruppe 40 bis 45 Jahre höher als in der weiblichen Bevölkerung. Die ambulante Behandlungshäufigkeit dieser Erkrankung steigt von einer Altersgruppe zur nächsten an und erreicht in der Altersgruppe 80 bis 84 Jahre Höchstwerte bei den Frauen (27 %) und bei den Männern (29,4 %) (siehe Abbildung 1). Die altersstandardisierte ambulante Behandlungshäufigkeit bei Erwachsenen ab 20 Jahren ist seit 2006 um knapp ein Drittel angestiegen.

Da die Behandlung der Folgeerkrankungen und Folgeschäden des Diabetes (wie zum Beispiel Nierenfunktionsstörungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Amputationen) mit hohen Kosten verbunden ist und immer mehr Menschen betroffen sind, trägt Diabetes erkennbar zum Anstieg der Gesundheitsausgaben bei [Kähm et al. 2018].

Ergebnisse einer vom Landeszentrum Gesundheit NRW durchgeführten, repräsentativen Bevölkerungsbefragung (NRW-Gesundheitssurvey 2016) zeigen, dass die Jahresprävalenz des Diabetes mellitus (Abfrage ohne Unterscheidung des Diabetes-Typs) mit dem Sozialstatus korreliert. Bei Menschen mit niedrigem sozioökonomischen Status liegt die Prävalenz bei 14 %, in der Gruppe mit mittlerem sozioökonomischen Status bei 8,3 % und in der höchsten Statusgruppe bei 7,5 %. In derselben Untersuchung wurde auch nach den Behandlungsformen des Diabetes gefragt (ebenfalls ohne Unterscheidung des Diabetes-Typs). Bei den meisten Erkrankten wird eine medikamentöse Behandlung in Form von Tabletten durchgeführt (59 %), 38 % geben eine Insulintherapie als Behandlungsform an. Nicht medikamentöse Behandlungsformen wie eine angepasste Diät (20 %) oder Bewegung (7 %) scheinen seltener Anwendung zu finden (Mehrfachnennungen waren bei dieser Frage möglich).

Fortschreibung des Bevölkerungsstandes. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW).

NRW-Gesundheitssurvey 2016. Landeszentrum Gesundheit NRW (LZG.NRW).

Statistik der ambulanten Behandlungsdiagnosen. KV Nordrhein und KV Westfalen-Lippe.

Kähm K, Laxy M, Schneider U, et al.: Health Care Costs Associated With Incident Complications in Patients With Type 2 Diabetes in Germany. Diabetes Care.  41 (2018), Nr. 5, S. 971-978.