Fachgruppe Klima und Gesundheit
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Im Februar 2023 wurde von der Bundesärztekammer (BÄK) in einem Positionspapier zum gesundheitsbezogenen Hitzeschutz die besondere Verantwortung der Ärzteschaft den Patientinnen und Patienten gegenüber thematisiert.
Ärztinnen und Ärzte spielen eine zentrale Rolle in der Prävention und Behandlung von hitzebedingten Gesundheitsschäden. Es gilt, die gesamte Bevölkerung, vorwiegend aber die besonders gefährdeten Personengruppen, deren physiologische Anpassungsmechanismen schnell überlastet werden können, zu sensibilisieren. Treten bei Patientinnen oder Patienten hitzeassoziierte Krankheitssymptome auf, ist zudem schnelles Handeln dringend erforderlich, um langfristige Gesundheitsschäden abwenden zu können.
Um zeitnah und adäquat auf hitzeassoziierte Krankheiten reagieren zu können, müssen Ärztinnen und Ärzte über Wissen bezüglich gesundheitlicher Auswirkungen durch Hitze und deren Prävention verfügen. Zur Vorbeugung hitzebedingter Gesundheitsschäden ist eine Sensibilisierung und Schulung zum Eigenschutz sowie des Praxisteams beziehungsweise anderen medizinischen Personals erforderlich (Bundesärztekammer 2023). Materialien zur Weiterbildung für das gesamte Praxisteam finden Sie auf den folgenden Seiten:
Das Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) hat Informationen für Beschäftigte in Gesundheitsberufen sowie Bildungsmodule für medizinisches Personal entwickelt, die kostenfrei für Schulungen genutzt werden können.
LMU Klinikum: Gut durch die Sommerhitze. Informationen für Beschäftigte in Gesundheitsberufen
LMU Klinikum: Materialien Hitze & Gesundheit
Auch auf der Webseite der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG) e. V. finden Sie spezifische Informationsmaterialien zum Thema Hitzeschulungen für Beschäftigte.
Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG) e.V.: Hitzeschulungen für Beschäftigte
Darüber hinaus empfiehlt es sich, den Newsletter "Hitzewarnungen" des Deutschen Wetterdienstes (DWD) zu abonnieren, um über anstehende Hitzewellen informiert zu sein. Dies ermöglicht die gezielte Einleitung von Maßnahmen wie beispielsweise die Anpassung von Praxisabläufen sowie die Möglichkeit, besonders gefährdete Patientinnen und Patienten sowie gegebenenfalls deren Angehörige auf potentielle Gefahrensituationen hinweisen zu können. Die grundsätzliche Sensibilisierung besonders gefährdeter Personen hinsichtlich der Risiken von Hitze und präventiver wie akuter Verhaltensmaßnahmen empfiehlt sich jedoch bereits zu einem früheren Zeitpunkt. Auch die Bereitstellung von Informationsmaterialien in Praxisräumen bieten sich an (Herrmann et al. 2019).
Hitze hat nicht nur einen großen Einfluss auf den menschlichen Organismus, sie kann sich auch auf die Qualität von Medikamenten auswirken und so die Arzneimitteltherapie beeinflussen (Herrmann et al. 2019). Infolgedessen kann die Hitzeadaption des Organismus beeinflusst werden und insbesondere in Kombination mit weiteren Risikofaktoren eine hitzebedingte Erkrankung oder ein Notfall begünstigt werden (NLGA 2016). Auch die Lagerungstemperaturen von Medikamenten müssen überwacht werden, da sie sonst ihre Wirksamkeit verlieren können.
Nachfolgend finden Sie Informationen zur Lagerung von Medikamenten sowie zur Verabreichung beziehungsweise Einnahme von Medikamenten, die Sie in Ihrem Arbeitsalltag speziell während des Sommers als Ärztin oder Arzt sowie als Fachkraft in Pflege- und Wohneinrichtungen nutzen können.
Verabreichung bzw. Einnahme von Medikamenten
Zudem hat das Universitätsklinikum München in einer Broschüre hitzebedingte gesundheitliche Probleme bei älteren Menschen sowie ausführliche Informationen zu Medikationsplanung bei Hitze zusammengetragen.
LMU Klinikum: Gut durch die Sommerhitze. Informationen für Menschen ab 65 Jahren
Informationen für die Hausärzteschaft erhalten Sie beim Niedersächsischen Landesgesundheitsamt (NLGA).
NLGA: Merkblatt: Was tun bei Sommerhitze? Hinweise für Hausärzte
Das Universitätsklinikum Heidelberg bietet mit der Heidelberger Hitze-Tabelle einen Überblick über Arzneistoffe mit potenziellem Einfluss auf die Temperaturregulation und den Volumenstatus in Hitzewellen.
Heidelberger Universitätsklinikum: Heidelberger Hitze-Tabelle
Bundesärztekammer (BÄK) (2023): Positionspapier der Bundesärztekammer zum gesundheitsbezogenen Hitzeschutz. Ärztinnen und Ärzte übernehmen eine zentrale Rolle in der Prävention und Behandlung von hitzebedingten Gesundheitsschäden.
Hermann A., Haefeli, W.E., Lindemann, U., Rapp, K., Roigk, P., Becker C. (2019): Epidemiologie und Prävention hitzebedingter Gesundheitsschäden älterer Menschen. Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie 52:487–502. doi: 10.1007/s00391-019-01594-4
Niedersächsisches Landesgesundheitsamt (NLGA) (2016): Was tun bei der Sommerhitze? Hinweise für Hausärzte. Abrufbar unter: https://www.nlga.niedersachsen.de/saisonale_themen/sommerhitze-198479.html (letzter Abruf: 11.05.2023).