Hauptinhaltsbereich
Koronare Herzkrankheit und Herzinfarkt
Zur Koronaren Herzkrankheit (auch Ischämische Herzkrankheiten) gehört eine Gruppe von chronischen Erkrankungen (ICD-10: I20-I25), bei denen es durch Verengung oder Verschluss eines oder mehrerer Blutgefäße, die das Herz mit Sauerstoff versorgen, zu einer Mangeldurchblutung (Ischämie) des Herzens kommt. Die bekannteste Komplikation der Koronaren Herzkrankheit ist der Herzinfarkt.
Die Ischämischen Herzkrankheiten haben in Nordrhein-Westfalen 2015 zu etwa 11.000 Sterbefällen bei Frauen und 12.000 Sterbefällen bei Männern geführt. In diese Diagnosegruppe fallen geschlechtsübergreifend zwei der häufigsten Todesursachen in Nordrhein-Westfalen: die Chronische ischämische Herzkrankheit (ICD-10: I25) und der Myokardinfarkt (Herzinfarkt, ICD-10: I21-I22). Die Chronische ischämische Herzkrankheit ist 2015 nach der Herzinsuffizienz die zweithäufigste Todesursache mit fast 13.000 Todesfällen. Der akute Myokardinfarkt, hervorgerufen durch eine akut auftretende kritische Unterversorgung des Herzmuskels mit Sauerstoff, stellt die vierthäufigste Todesursache mit gut 9.000 Todesfällen dar. Im Krankenhaus wurden 2015 knapp 54.000 Frauen und 110.000 Männer wegen einer Koronaren Herzkrankheit behandelt.
Im Zeitraum von 2006 bis 2015 konnte die altersbereinigte Sterberate an Ischämie bei Frauen und Männern deutlich reduziert werden. Die Sterberate der Männer ist nach wie vor doppelt so hoch wie die der Frauen (siehe Abbildung 1).
Im Jahr 2006 wurden die meisten Krankenhausbehandlungen wegen Ischämischer Herzkrankheiten bei Männern in der Altersgruppe zwischen 70 und 79 Jahren und bei Frauen zwischen 75 und 84 Jahren durchgeführt. Inzwischen fallen die meisten Krankenhausbehandlungen sowohl bei Frauen als auch bei Männern in der Altersgruppe der 75- bis 84-Jährigen an (siehe Abbildung 2). Darüber hinaus werden 2015 bei Frauen und Männern über fast alle Altersgruppen hinweg weniger Krankenhausbehandlungen aufgrund von Erkrankungen aus dieser Diagnosegruppe durchgeführt als im Jahr 2006. Diese Entwicklungen lassen darauf schließen, dass durch verbesserte präventive und therapeutische Maßnahmen die stationäre Behandlung der Koronaren Herzkrankheit insgesamt verringert und eher in die späteren Lebensjahre verschoben werden konnte.
Fortschreibung des Bevölkerungsstandes. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW).
Krankenhausstatistik. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW).
Todesursachenstatistik. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW).