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Abhängigkeit von illegalen Drogen

Trenddiagramm zu den Rauschgifttoten in NRW und im bundesweiten Vergleich für den Zeitraum 2008 bis 2017
Abbildung 1: Rauschgifttote je 100.000 Einw., Nordrhein-Westfalen und bundesweit, 2008-2017. gbe-bund.de, LZG.NRW

Nach den Ergebnissen des Epidemiologischen Suchtsurveys haben in der Altersgruppe der 18- bis 64-Jährigen 7,9 % der Befragten in Nordrhein-Westfalen innerhalb der letzten zwölf Monate illegale Drogen konsumiert. Die Zahl der Konsumentinnen und Konsumenten von Heroin und anderen Opiaten in dieser Altersgruppe kann auf etwa 44.000 geschätzt werden [Piontek et al. 2017]. Todesfälle durch illegale Drogen sind in Nordrhein-Westfalen leicht rückläufig. Die Zahlen entsprechen in den letzten Jahren in etwa dem Durchschnitt auf Bundesebene (siehe Abbildung 1). Das mittlere Alter der verstorbenen Personen steigt seit einiger Zeit an und liegt 2017 auf Bundesebene bei 39 Jahren (BKA). Auf eine durch Drogenkonsum verstorbene Frau kommen etwa fünf männliche Drogentote.

Daten der Kassenärztlichen Vereinigungen Nordrhein und Westfalen-Lippe zur ambulanten Versorgung in Nordrhein-Westfalen zeigen, dass Männer häufiger als Frauen aufgrund von Suchterkrankungen durch den Gebrauch von Opioiden, Cannabis (jeweils etwa dreimal höhere ambulante Behandlungshäufigkeit bei Männern) oder aufgrund multiplen Substanzgebrauchs (etwa doppelt so hohe Behandlungshäufigkeit bei Männern) behandelt werden.

Die Daten der Kassenärztlichen Vereinigungen zur ambulanten Versorgung zeigen weiterhin, dass durch den Konsum von Cannabis bedingte somatische und psychische Beeinträchtigungen überwiegend bei jungen Erwachsenen im Alter von 20 bis 34 Jahren behandelt werden. Die Altersverteilungen bei den ärztlich ambulant behandelten Störungen durch multiplen Substanzgebrauch und Opioide sind breiter und zeigen Höchstwerte in den Altersgruppen 30 bis 44 Jahre bzw. 35 bis 44 Jahre. Diese Verteilungen decken sich grundsätzlich mit den Daten der ambulanten Suchthilfe-Einrichtungen [MAGS 2018].

Bundeslagebild Rauschgiftkriminalität. Bundeskriminalamt (BKA).

Fortschreibung des Bevölkerungsstandes. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW).

Statistik der ambulanten Behandlungsdiagnosen. KV Nordrhein und KV Westfalen-Lippe.

Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen (MAGS) (Hrsg.): Monitoring der ambulanten Sucht- und Drogenhilfe in Nordrhein-Westfalen 2016. Schwerpunktthema "Altersspezifische Aspekte". Düsseldorf: MAGS 2018.

Piontek D, Gomes de Matos E, Atzendorf J, et al.: Substanzkonsum und Hinweise auf klinisch relevanten Konsum in Bayern, Hamburg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Thüringen. Ergebnisse des Epidemiologischen Suchtsurvey 2015. München: IFT-Berichte 2017, Band 189.