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Akteurinnen und Akteure in Kommunen
Der gesundheitsbezogene Hitzeschutz kann nicht allein vom Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) geleistet werden. Es bedarf einer sektorenübergreifenden Auseinandersetzung mit der Thematik zur integrierten Bewältigung durch verhaltens- und verhältnispräventive Ansätze. Dies entspricht dem Konzept „Health in All Policies“ („Gesundheit in allen Politikbereichen“), welches Gesundheit als gesamtgesellschaftliche Aufgabe versteht und dementsprechend in allen Bereichen des öffentlichen Handelns beachtet werden soll.
Die gemeinsame Aufgabe des gesundheitsbezogenen Hitzeschutzes liegt somit bei allen Akteurinnen und Akteuren der kommunalen Verwaltung. Eine besondere Rolle kommt dabei den Akteurinnen und Akteuren zu, die mit besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppen interagieren und Einfluss auf deren Verhalten und Verhältnisse (Lebenswelten) haben. Die nachfolgend aufgeführten Akteursgruppen stellen nur einen Auszug dar und besitzen keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Relevante kommunale Akteursgruppen können sein:
- Berufsfeuerwehr und Rettungsdienst
- Bevölkerungsschutz, Krisenmanagement
- Gesundheit
- Grünflächen, Stadtgrün
- Kinder, Jugend und Familie
- Klimaanpassung, Klimamanagement
- Kultur
- Migration und Integration
- Öffentlichkeitsarbeit, Presse
- Schule
- Soziales
- Stadtplanung, Stadtentwicklung
- Statistik
- Tiefbau
- Tourismus und Marketing
- Umwelt
- Verbraucherschutz
- Verkehr, örtliche Verkehrsbetriebe
- Wirtschaftsförderung
- Wohnen
- Beirat für Menschen mit Behinderungen
- Ehrenamtskoordinatorinnen und Ehrenamtskoordinatoren
- Fachstelle für Senioren und Inklusion, Seniorenbeirat
- Kommunale Gesundheitskonferenz
- Jugendbeirat
- Koordinationsstelle Frühe Hilfen
- Migrations- und Integrationsbeauftragte und Integrationsbeauftragter
- Kommunale Konferenz Alter und Pflege
- Ausschüsse
- Bezirksvertretungen
- Gemeinderat
- Kreistag
- Stadtrat
- Freiwillige Feuerwehr
- Kliniken
- Krankenkassen
- Psychotherapeutenkammer
- Technisches Hilfswerk
- Unfallkassen / Berufsgenossenschaften
- Vertretung der Apothekerkammer
- Vertretung der Ärztekammer
- Vertretung des Hausärzteverbandes
- Vertretung der Kassenärztlichen Vereinigung
- Arbeiter-Samariter-Bund
- Arbeiterwohlfahrt
- Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V.
- Caritas
- Diakonisches Werk
- Familienhebammen
- Johanniter
- Lebenshilfen
- Malteser Hilfsdienst
- Pflegestützpunkte
- Rotes Kreuz
Multiplikatorinnen und Multiplikatoren in Lebenswelten
Um möglichst viele Personen in einer Kommune zu erreichen, ist auch der Einbezug von Multiplikatorinnen und Multiplikatoren wichtig. Diese pflegen regelmäßige und vertrauensvolle Kontakte zu besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppen in deren Lebenswelten. Die Informationsweitergabe und Sensibilisierung innerhalb der entsprechenden Zielgruppe kann daher eine wichtige Aufgabe für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren sein. Durch die direkte Ansprache der Zielgruppen können konkrete Maßnahmen leichter etabliert werden. Häufig ist bereits die Sensibilisierung der Multiplikatorinnen und Multiplikatoren selbst ein erster Schritt.
Die nachfolgend aufgeführte Übersicht benennt Gruppen relevanter Multiplikatorinnen und Multiplikatoren. Trotz des Listenumfangs kann auch diese keinen Anspruch auf Vollständigkeit besitzen.
Besonders relevante Multiplikatorinnen und Multiplikatoren:
- Apotheken
- Arztpraxen
- Aufnahmeeinrichtungen für Asylsuchende
- Einrichtungen der Behindertenhilfe
- Einrichtungen der Suchthilfe
- Hebammenpraxen/Geburtshäuser
- Hilfeverbände (z. B. Tafel)
- Jobcenter
- Krankenhäuser
- Obdachlosenunterkünfte
- Schulen und Kindergärten
- Stationäre und ambulante Pflege- und Wohneinrichtungen
- Bürgervereine und -initiativen
- Glaubensgemeinschaften
- Naturschutzverbände
- Senioren- und Nachbarschaftsinitiativen
- Sportvereine
- Stadtteilvereine
- Vereine zur Gesundheitsförderung / Gesundheitsläden etc.
- Lokale Medien
- Lokale Unternehmen (z. B. Betriebe in Innenstädten wie Gastronomie und Shopping-Center)
- Wohnungswirtschaft und Hausverwaltungen
Rolle und Aufgabe
Für viele Akteurinnen und Akteure in Kommunen stellt sich die Frage, wie sie im Rahmen des gesundheitsbezogenen Hitzeschutzes aktiv werden und zur Gesunderhaltung der Bevölkerung beitragen können. Die Frage wird umso relevanter, wenn sie nicht direkt mit dem ÖGD zusammenarbeiten.
Insbesondere der Verwaltungsebene kommt eine wichtige Rolle bei der Information und Sensibilisierung der Bevölkerung für das Thema Hitze und Gesundheit zu. Um die Allgemeinbevölkerung und besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen in ihrer Lebenswelt zu schützen, ist eine zielgruppengerechte Ansprache und Kommunikation notwendig. Multiplikatorinnen und Multiplikatoren sollten z. B. befähigt werden, in ihren Lebenswelten zum Hitzeschutz beizutragen, indem sie die betroffenen Menschen in den Lebenswelten vor negativen gesundheitlichen Auswirkungen von Hitze schützen sowie deren Gesundheitskompetenz stärken. Wie Sie hierbei vorgehen können, erfahren Sie auf der Unterseite „Zielgruppen in Kommunen“.
Eine mögliche Aufgabe ist zum Beispiel der Empfang und die Weiterleitung von Hitzewarnungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Um Hitzewarnungen zu erhalten, können Sie sich mit Ihrer E-Mail-Adresse für den Newsletter „Hitzewarnungen“ anmelden. Weitere Informationen zu aktuellen Hitzewarnungen finden Sie zudem beim LZG.NRW auf der Themenseite „Hitzewarnungen“.
LZG.NRW: Zielgruppen in Kommunen