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Hantavirus-Infektionen
Nagetiere sind Hauptübertäger von Hantaviren in Deutschland. Auf Grund natürlicher Schwankungen kommt es in mehrjährigen Abständen zu einer starken Vermehrung dieser Wirtstiere und somit zu einer stark erhöhten Inzidenz von humanen Hantavirus-Infektionen [1]. Im Rahmen des RoBoPub-Verbundprojektes hat das Julius Kühn-Institut, Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, ein Prognosemodell für humane Puumala-Hantavirus-Infektionen in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen (NRW) entwickelt, um diese sogenannten Hochinzidenz-Jahre anhand von Wetterparametern und Phänologie-Daten voraussagen zu können. Die Prognosen erfolgen im Herbst für das Folgejahr und sollen den Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) bei der Risikoeinschätzung und -kommunikation unterstützen. Basierend auf diesen Prognosen wird eine Risikokarte erstellt. Die Risikokarte für NRW finden Sie weiter unten als Grafik sowie als barrierefreie Tabelle. Die Risikokarte für Niedersachsen finden Sie auf der Internetseite des Niedersächsischen Landesgesundheitsamts (NLGA).
Informationen zum RoBoPub-Verbundprojekt auf der Internetseite der Nationalen Forschungsplattform für Zoonosen
Informationen zu Zoonosen und Risikokarte für Niedersachsen beim NLGA
Risikokarte
Die Prognose wird auf Landkreis-Ebene erstellt, da auch in einem Hochinzidenz-Jahr nicht jeder Landkreis gleichermaßen vom Risiko der Hantavirus-Infektionen betroffen ist. Die Risikogruppierung wird nach dem Ampelsystem dargestellt. Für rot eingefärbte Landkreise wird ein stark erhöhtes Risiko für humane Hantavirus-Infektionen prognostiziert. Es wird empfohlen die Bevölkerung und lokale Ärzteschaft zu informieren. Informationen zu Hantaviren (unter anderem Infektionen, Erkrankungen und Schutz) finden sich auf den Internetseiten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) oder des Robert Koch-Institutes (RKI).
Informationen zu Hantaviren auf der Internetseite der BZgA
Informationen zu Hantavirus-Erkrankungen auf der Internetseite des RKI
Informationen zur Vermeidung von Hantavirus-Infektionen, Merkblatt des RKI
Für orange eingefärbte Landkreise wird ein moderates und für blau eingefärbte Landkreise ein geringes Risiko für Infektionen erwartet. Da es auch in diesen Landkreisen zu humanen Hantavirus-Infektionen kommen kann, sollte neben dieser Risikoprognose immer auch die aktuelle Entwicklung der Meldedaten für die Risikoeinschätzung genutzt werden. Die Meldedaten seit 2001 zeigen, dass es in betroffenen Landkreisen in einem Hochinzidenz-Jahr normalerweise ab dem Frühjahr (März/ April) zu einem deutlichen Anstieg an Fallzahlen kommt [2]. Hellblau eingefärbte Landkreise sind von der Prognose ausgenommen, da dort in der Vergangenheit nur vereinzelt Humanfälle gemeldet wurden. Für sie wird grundsätzlich ein geringes Risiko erwartet.
Die Informationen aus der Risikokarte in Tabellenform zusammengefasst:
Landkreis/ Kreisfreie Stadt | Vorhergesagtes Risiko |
---|---|
Coesfeld | Mittleres Risiko |
Borken | Niedriges Risiko |
Bottrop | Niedriges Risiko |
Höxter | Niedriges Risiko |
Köln | Mittleres Risiko |
Münster | Niedriges Risiko |
Steinfurt | Mittleres Risiko |
Warendorf | Niedriges Risiko |
Wesel | Niedriges Risiko |
Düren | Niedriges Risiko |
Hochsauerlandkreis | Niedriges Risiko |
Lippe | Niedriges Risiko |
Oberhausen | Niedriges Risiko |
Recklinghausen | Niedriges Risiko |
Rhein-Erft-Kreis | Niedriges Risiko |
Rheinisch-Bergischer Kreis | Niedriges Risiko |
Städteregion Aachen | Niedriges Risiko |
Bielefeld | Nicht prognostiziert (geringes Risiko erwartbar)* |
Bochum | Nicht prognostiziert (geringes Risiko erwartbar)* |
Bonn | Nicht prognostiziert (geringes Risiko erwartbar)* |
Dortmund | Nicht prognostiziert (geringes Risiko erwartbar)* |
Duisburg | Nicht prognostiziert (geringes Risiko erwartbar)* |
Düsseldorf | Nicht prognostiziert (geringes Risiko erwartbar)* |
Ennepe-Ruhr-Kreis | Nicht prognostiziert (geringes Risiko erwartbar)* |
Essen | Nicht prognostiziert (geringes Risiko erwartbar)* |
Euskirchen | Nicht prognostiziert (geringes Risiko erwartbar)* |
Gelsenkirchen | Nicht prognostiziert (geringes Risiko erwartbar)* |
Gütersloh | Nicht prognostiziert (geringes Risiko erwartbar)* |
Hagen | Nicht prognostiziert (geringes Risiko erwartbar)* |
Hamm | Nicht prognostiziert (geringes Risiko erwartbar)* |
Heinsberg | Nicht prognostiziert (geringes Risiko erwartbar)* |
Herford | Nicht prognostiziert (geringes Risiko erwartbar)* |
Herne | Nicht prognostiziert (geringes Risiko erwartbar)* |
Kleve | Nicht prognostiziert (geringes Risiko erwartbar)* |
Krefeld | Nicht prognostiziert (geringes Risiko erwartbar)* |
Leverkusen | Nicht prognostiziert (geringes Risiko erwartbar)* |
Märkischer Kreis | Nicht prognostiziert (geringes Risiko erwartbar)* |
Mettmann | Nicht prognostiziert (geringes Risiko erwartbar)* |
Minden-Lübbecke | Nicht prognostiziert (geringes Risiko erwartbar)* |
Mönchengladbach | Nicht prognostiziert (geringes Risiko erwartbar)* |
Mülheim a.d. Ruhr | Nicht prognostiziert (geringes Risiko erwartbar)* |
Oberbergischer Kreis | Nicht prognostiziert (geringes Risiko erwartbar)* |
Olpe | Nicht prognostiziert (geringes Risiko erwartbar)* |
Paderborn | Nicht prognostiziert (geringes Risiko erwartbar)* |
Remscheid | Nicht prognostiziert (geringes Risiko erwartbar)* |
Rhein-Kreis Neuss | Nicht prognostiziert (geringes Risiko erwartbar)* |
Rhein-Sieg-Kreis | Nicht prognostiziert (geringes Risiko erwartbar)* |
Siegen-Wittgenstein | Nicht prognostiziert (geringes Risiko erwartbar)* |
Soest | Nicht prognostiziert (geringes Risiko erwartbar)* |
Solingen | Nicht prognostiziert (geringes Risiko erwartbar)* |
Unna | Nicht prognostiziert (geringes Risiko erwartbar)* |
Viersen | Nicht prognostiziert (geringes Risiko erwartbar)* |
Wuppertal | Nicht prognostiziert (geringes Risiko erwartbar)* |
* Anmerkung: Für Landkreise/ kreisfreie Städte, die zwischen 2006-2021 <15 gemeldete Puumala-Hantavirus (PUUV)-Fälle oder jährlich eine Inzidenz <1,5 PUUV-Fällen/ 100.000 Einwohner:innen aufwiesen, wurde keine Prognose erstellt. Nach unserer Einschätzung ist für diese Landkreise/ kreisfreie Städte ein geringes Risiko erwartbar.
[1] Reil D, Imholt C, Eccard JA, Jacob J (2015): Beech Fructification and Bank Vole Population Dynamics - Combined Analyses of Promoters of Human Puumala Virus Infections in Germany. PLoS One 10:e0134124. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0134124
[2] Robert Koch-Institut (2022): SurvStat@RKI 2.0, unter https://www.survstat.rki.de. Zugegriffen: 5. September 2022