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Gesundheitliche Folgen des Klimawandels

Der Klimawandel wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als größte Bedrohung für die menschliche Gesundheit bezeichnet. Seine Folgen sind unter anderem extreme Wetterereignisse wie Hitze- und Dürreperioden, Tropennächte, Starkniederschläge, Überschwemmungen, Stürme, hohe UV-Belastung und Ozonwerte, aber auch veränderte biologische Bedingungen für Flora und Fauna.

Einen guten Überblick über die Folgen des Klimawandels in Nordrhein-Westfalen liefert der Klimabericht NRW 2021 des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV).

Klimabericht NRW 2021 - Klimawandel und seine Folgen - Ergebnisse aus dem Klimafolgen- und Anpassungsmonitoring, LANUV Fachbericht 120

Der Klimawandel führt zu sich verändernden Krankheitslasten

Klimatische Veränderungen haben direkte Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit. Das Risiko für Kreislauf-Erkrankungen und für UV-bedingte Hautkrebserkrankungen nimmt deutlich zu. Insbesondere bei bestehenden Atemwegs- und Herz-Kreislauferkrankungen hat sich die hitzebedingte Sterblichkeit in NRW erhöht. Zudem treten vermehrt psychische Belastungen durch den Klimawandel auf (Bunz & Mücke 2017), seien es posttraumatische Belastungsstörungen durch die erlebten Folgen von Flutkatastrophen und Stürmen oder allgemeine Sorgen rund um die klimatische Zukunft (Klimaangst, "ökologische Trauer").

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat auf seiner Internetseite detaillierte Informationen zu gesundheitlichen Folgen des Klimawandels zusammengestellt.

RKI: Klimawandel und Gesundheit

Unsere Umwelt verändert sich - und damit auch unsere Lebensgrundlagen

Der Klimawandel gefährdet auch unsere Lebensgrundlagen. So können beispielweise durch Dürren die Wasserversorgung und die Lebensmittelproduktion beeinträchtigt werden. Ebenso erleben wir bereits heute, dass heimische Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht sein können, während neue gesundheitsgefährdende Arten, wie zum Beispiel die wärmeliebende Ambrosia-Pflanze oder der Eichenprozessionsspinner, auf dem Vormarsch sind. Die sich verändernde Flora und Fauna kann dabei weitere Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit haben. Die Pollensaison weitet sich zeitlich und in ihrer Intensität aus, was besonders Menschen mit Allergien betrifft. Zudem führt die Ausbreitung von Überträgern wie beispielsweise Zecken zu einer Zunahme bestimmter Erkrankungen wie Borreliose oder Hirnhautentzündung. Zecken, die den Erreger der Borreliose übertragen, sind dabei in ganz Deutschland zu finden (Augustin et al. 2017). Ein weiteres potenzielles Risiko stellt das Auftreten neuer Mückenarten dar, wie zum Beispiel die Asiatische Tigermücke als Überträger des Chikungunya- und des Dengue-Virus, die sich bereits in Teilen Süddeutschlands etabliert hat (UBA 2019).

Das LZG.NRW bietet in seiner Publikationsübersicht zum Themenbereich Infektionsschutz unter anderem Informationen zu Zoonosen, das sind Infektionskrankheiten, die zwischen Menschen und Tieren übertragbar sind. Weitere Informationen zu Zoonosen sind über die untenstehenden Links abrufbar.

LZG.NRW: Materialien zu Infektionsepidemiologie / Zoonosen

RKI: Zoonosen

Nationale Forschungsplattform für Zoonosen: Was sind Zoonosen?

Der Klimawandel betrifft uns alle - vulnerable Bevölkerungsgruppen sind besonders gefährdet

Der Klimawandel und seine Folgen betreffen alle Bevölkerungsgruppen. Bestimmte Menschen sind gegenüber akuten Klimaereignissen (zum Beispiel Hitzeperioden) jedoch besonders anfällig, etwa aufgrund ihres Lebensalters (Seniorinnen und Senioren sowie Kinder), ihres Gesundheitszustandes (Vorerkrankung oder Pflegebedürftigkeit), ihrer Wohnverhältnisse oder ihrer beruflichen Tätigkeit.

Das LZG.NRW bietet mit "hitze.nrw.de" ein Serviceangebot mit leicht verständlichen Informationen für verschiedene Zielgruppen.

Infoportal hitze.nrw.de

Augustin J., Sauerborn R., Burkart K., Endlicher W., Jochner S., Koppe C., Menzel A., Mücke H. G., Herrmann A.: Gesundheit. In: Brasseur G. P., Jacob D., Schuck-Zoller S. (Hrsg.): Klimawandel in Deutschland. Entwicklung, Folgen, Risiken und Perspektiven. Berlin und Heidelberg: 2017, S. 137-149.

Bunz M., Mücke H. G.: Klimawandel - physische und psychische Folgen. Bundesgesundheitsblatt Gesundheitsforschung Gesundheitsschutz. 60 (2017), Nr. 6, S. 632-639.

Umweltbundesamt (UBA): Asiatische Tigermücke. 2019, unter https://www.umweltbundesamt.de/asiatische-tigermuecke (Abruf 24.04.2023).