Dr. Odile Mekel
Leiterin des Fachbereichs Gesunde Lebenswelten
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Gesundheitsfolgenabschätzung (GFA; engl. Health Impact Assessment(HIA)) wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert als eine Kombination von Prozeduren, Methoden und Werkzeugen, mit denen sich die Auswirkungen von Strategien, Programmen oder Projekten auf die Gesundheit einer Bevölkerung und deren Verteilung in der Bevölkerung abschätzen lassen.[1] Die dahinterliegende Annahme ist, dass Projekte, Programme, Prozesse oder Technologien verschiedener gesellschaftspolitischer Sektoren immer auch direkte oder indirekte Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit haben, sei es bei der gesamten oder nur bei Teilen der Bevölkerung. Beteiligten Akteuren und auch der Bevölkerung sind diese Auswirkungen zumeist nicht in ausreichendem Maße bewusst. Gemäß des strategischen Ansatzes der WHO, gesundheitliche Aspekte in allen Sektoren verstärkt zu berücksichtigen ("Health in all Policies"), stellt eine Gesundheitsfolgenabschätzung die gesundheitliche Wirkungsbilanz von Vorhaben auf, noch bevor diese umgesetzt werden. Dabei soll die Vielzahl an Informationen aus verschiedenen Quellen zu einer evidenzbasierten, in sich stimmigen Bewertung und Prognose zusammengefügt werden.
Das allgemeine Verfahren einer Gesundheitsfolgenabschätzung besteht aus mehreren Phasen:
Zur Unterstützung der Bewertungsphase einer Gesundheitsfolgenabschätzung durch eine quantitative Gesundheitsfolgen-Modellierung nutzt das LZG.NRW das Instrument DYNAMO-HIA.
[1] WHO (World Health Organization): Health Impact Assessment: Main Concepts and Suggested Approaches. The Gothenburg Consensus Paper. Brüssel: European Centre for Health Policy, WHO Regional Office for Europe 1999. S. 4.