Dr. Thomas Claßen
Fachgruppe Klima und Gesundheit
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Bewegung und Gesundheit - der grundsätzliche Zusammenhang
Körperliche Aktivität erhält die Gesundheit und unterstützt dabei, Krankheiten zu heilen und Symptome zu mildern. Sie hilft, den Genesungsverlauf zu beschleunigen und den Rückfall in eine überwundene Erkrankung zu verhindern. Deswegen empfehlen Gesundheitsorganisationen der Bevölkerung ein Mindestmaß an alltäglicher körperlicher Aktivität gegen "nicht übertragbare Erkrankungen". Medizinische Fachgruppen formulieren darüber hinaus Empfehlungen für bestimmte Krankheitsbilder (zum Beispiel für Diabetes- und Herzerkrankte, Krebserkrankte).
Trotz dieser Erkenntnisse bewegen sich zu viele Menschen in den hoch industrialisierten Gesellschaften zu selten und zu wenig und sitzen stattdessen die meiste Zeit des Tages [2]. Bewegungsmangel führt zu einem Verlust an behinderungsfreier Lebenszeit bis hin zum vorzeitigen Tod. Laut Schätzungen der WHO sterben jedes Jahr 3,2 Millionen Menschen vorzeitig an den Folgen körperlicher Inaktivität [2]. Bewegungsmangel hat aber auch ökonomische Folgen. In der Europäischen Union entstehen durch körperliche Inaktivität und sitzende Lebensweise 150,00-300,00 Euro an direkten und indirekten Krankheitskosten pro Person und Jahr. Das sind bis zu 150 Milliarden Euro, die insgesamt pro Jahr anfallen [1].
Die Faktenblätter "Bewegung und Gesundheit" - Ziele, Inhalte und Aufbau
Viele Studien und Erkenntnisse sind über das Internet, Datenbanken und Bibliotheken einer breiten (Fach-)Öffentlichkeit zugänglich. Eine umfassende Recherche und kritische Bewertung der meist englischsprachigen Literatur im Arbeitsalltag ist aber oft schwierig und zeitintensiv. Die Faktenblätter des LZG.NRW präsentieren zentrale Fragestellungen der Bewegungsförderung und evidenzbasierte Erkenntnisse zu Bewegung und Gesundheit in komprimierter Form. Hierzu werden Zahlen, Daten und Fakten für die Gesundheitsförderung, Prävention und Gesundheitsversorgung skizziert und für einzelne Personengruppen, Bewegungsformen und Risikofaktoren spezifiziert. Die fachlichen Ausführungen münden in Handlungsempfehlungen. Für eine intensivere Beschäftigung mit den Themenfeldern gibt es Literatur- und Linktipps. Die Faktenblätter sind zurzeit in vier Kategorien gegliedert:
Grundlagen,
Alltagsbewegung,
Zielgruppen,
Risikofaktoren.
Zielgruppen
Die Faktenblätter "Bewegung und Gesundheit" richten sich insbesondere an Multiplikatorinnen und Multiplikatoren der Bewegungs- und Gesundheitsförderung, Prävention und Gesundheitsversorgung (zum Beispiel Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Öffentlichen Gesundheitsdienstes, in Gesundheitsberufen, Übungsleiterinnen und Übungsleiter), die mit unterschiedlichen Personengruppen im Themenfeld Bewegung und Gesundheit im kommunalen Kontext arbeiten. Aber auch interessierte Bürgerinnen und Bürger finden in den Faktenblättern nützliche Informationen und Tipps, wie sie mehr Bewegung in ihren Alltag integrieren.
Hinweis |
Quellen
[1] Pratt, M., Macera, C.A., Sallis, J.F., O'Donnell, M. & Frank L.D. (2004). Economic interventions to promote physical activity: applications of the SLOTH model. American Journal of Preventive Medicine 27 (suppl 3), 136-145.
[2] http://www.who.int/gho/ncd/risk_factors/physical_activity_text/en/index.html (Abruf: 03.06.2015)