Hauptinhaltsbereich

Soziale Ungleichheit

Hinweis: Nachfolgender Text ist ein komprimierter Auszug. Das komplette Faktenblatt finden Sie unter "Downloads".

Die Chancen, lange in guter Gesundheit und hoher Lebensqualität zu leben, sind in der Gesellschaft offenbar ungleich verteilt. Menschen, die in der sozialen Hierarchie "unten" eingeordnet sind, bleibt sowohl das lange Leben als auch die Gesundheit häufiger versagt als jenen, die in der Hierarchie "oben" stehen. Vermutlich ist ein ganzes Bündel von Ursachen verantwortlich. In der einschlägigen Literatur werden die Variablen in materielle, kulturell-verhaltensbezogene, psychosoziale und Lebenslaufansätze kategorisiert. Zwischen diesen bestehen Wechselwirkungen.

Fazit
Personen mit einem niedrigen Bildungsabschluss, mit einem niedrigen beruflichen Status und/oder mit einem niedrigen Einkommen leiden häufiger an gesundheitlichen Beeinträchtigungen und sterben in der Regel früher. In unteren gesellschaftlichen Schichten und bei Angehörigen einer ethnischen Minderheit ist das Volumen an sportlicher Freizeitaktivität geringer als bei jenen mit einem höheren sozioökonomischen Status und bei deutschstämmigen Personen. Ob die gegebenenfalls vorhandene höhere Aktivität von Angehörigen niedriger Schichten im Alltagsverhalten und im Beruf das geringere Volumen an sportlicher Aktivität in der Freizeit wettmacht, darüber kann derzeit wegen fehlender Daten nur gemutmaßt werden. Die Ursachen für das ungleiche Aktivitätsverhalten sind in jedem Falle sowohl ökonomische, psychosoziale (Einstellungen; familiale Sozialisation) als auch umweltbedingte (Wohnumfeld, Zugang zu Sporteinrichtungen).

Empfehlung
Bei der Förderung eines aktiven Lebensstils sozial Benachteiligter sollten persönliche Kompetenzen adressiert und bewegungsfreundliche Umwelten gestaltet werden. In verhältnis- und verhaltensbezogene Ansätze sollten die Zielgruppen aktiv mit einbezogen werden. Barrieren wie mangelnde Zeit, fehlende Räume, hohe Kosten oder aufwändige Anmeldungsformalitäten sollten durch unterstützende Maßnahmen überwunden werden.

Weiterführende Links zum Thema
http://www.gesundheitliche-chancengleichheit.de/praxisdatenbank/
Bundesweite Übersicht über Angebote und Maßnahmen der soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung

http://www.diw.de/soep/
Das Sozio-ökonomische Panel (SOEP) ist eine repräsentative Wiederholungsbefragung, die Daten geben Auskunft zu Fragen über Einkommen, Erwerbstätigkeit, Bildung oder Gesundheit