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Menschen ohne Wohnung oder Obdach
Es existieren bereits viele Hilfsangebote für Menschen ohne Wohnung oder Obdach, allerdings für den Zeitraum während der Wintermonate. Der Unterstützungsbedarf während langanhaltender Hitzeperioden wird jedoch oftmals unterschätzt. Hitzeperioden während des Sommers stellen eine große Herausforderung und auch eine Gefahr für diese Personengruppe dar. Obdach- und wohnungslose Menschen sind aufgrund der erhöhten Prävalenz von Gesundheitsproblemen und weiteren Faktoren, wie fehlenden Rückzugsorten und Anpassungsmöglichkeiten sowie fehlendem Zugang zu Trinkwasser und medizinischer Versorgung, besonders durch Hitze gefährdet. Hinzu kommen oftmals weitere verstärkende Faktoren, wie bestehende chronische Erkrankungen und fehlende Krankenversicherung, sowie eine eingeschränkte Mobilität, Alkohol- und/oder Drogengebrauch und Schamgefühl. Die gesundheitlichen Auswirkungen von Hitzeperioden werden von den Betroffenen zudem oftmals nicht realistisch eingeschätzt und vorbeugende Maßnahmen nicht konsequent umgesetzt (BMG 2024).
Daher ist es besonders wichtig, angemessene Informationen zu Verhaltensweisen und spezifischen Angeboten in der Kommune sowohl für die Beschäftigten der Wohnungslosenhilfen, für Hilfs- und Wohlfahrtsorganisationen, Sozialarbeiterinnen und -arbeiter, medizinisches Personal sowie für wohnungs- oder obdachlose Menschen selber anzubieten und zu verbreiten.
Auf diese Weise können Sie im Rahmen Ihrer Tätigkeit Menschen ohne Wohnung oder Obdach gezielt beim Hitzeschutz unterstützen und für die eigene Gefährdung sensibilisieren.
Nachfolgend finden Sie Materialien und weitere Informationen zum Umgang mit Hitze für die Zielgruppe. Die Sammlung umfasst verschiedene Darstellungs- und Angebotsformen:
Broschüre, Flyer oder Poster
Video oder Spot
Arbeitsmaterialien für die praktische Arbeit (z. B. Druckvorlagen oder Aushänge)
Internetseite (ggf. mit verschiedenen Medientypen)
Material
Erkenntnisse und Empfehlungen zur Chancengerechtigkeit von Menschen ohne Wohnung oder Obdach im gesundheitsbezogenen Hitzeschutz
Die Empfehlung fasst zentrale Erkenntnisse und als besonders wichtig und zielführend erachtete Aspekte zum Schutz obdach- und wohnungsloser Menschen zusammen, um Chancengerechtigkeit im gesundheitsbezogenen Hitzeschutz für diese Zielgruppe herstellen zu können.
Herausgegeben von: AG Chancengerechtigkeit im gesundheitsbezogenen Hitzeschutz
Zur Empfehlung
Kommunikationsleitfaden – Wohnungslose Menschen vor Hitze schützen
Der Leitfaden richtet sich an verschiedene Berufsgruppen sowie Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, die in ihrer Arbeit Kontakt mit obdach- und wohnungslosen Menschen haben. Der Leitfaden bietet allgemeine Informationen zur Gefährdung dieser Personengruppe durch Hitze und liefert verschiedene Möglichkeiten, Menschen ohne Wohnung oder Obdach selbst für das Thema zu sensibilisieren.
Herausgegeben von: Bundesministerium für Gesundheit (BMG)
Zum Kommunikationsleitfaden
Hitzekonzept: Obdach- und Wohnungslose bei "Hitzewellen" schützen
Das Hitzekonzept der Stadt Bochum liefert praktische Hinweise zu Angeboten für obdach- und wohnungslose Menschen.
Herausgegeben von: Amt für Soziales Stadt Bochum
Zum Hitzekonzept
Musterhitzeschutzplan für Einrichtungen zur medizinischen Versorgung von obdach- bzw. wohnungslosen Menschen
Der Musterhitzeschutzplan enthält sowohl saisonale als auch nach Warnstufen abgestufte Maßnahmen zum Schutz vor hitzebedingten Gesundheitsbeeinträchtigungen. Die Maßnahmen beziehen sich zum Beispiel auf Struktur, Mitarbeitende, Einrichtung, Informationen, sowie Bau und Ausstattung von Einrichtungen.
Herausgegeben von: Ärztekammer Berlin, Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege und KLUG – Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit e. V.
Zum Musterhitzeschutzplan
Installation and Management of Community Cooling Centres
Das Handbuch bietet detaillierte Anleitungen zur Planung, Einrichtung und Verwaltung von öffentlichen kühlen Orten, einschließlich Empfehlungen für permanente und temporäre Strukturen, Logistik, Freiwilligenmanagement sowie Kommunikationsstrategien und Sensibilisierungsmaßnahmen.
Herausgegeben von: German Red Cross e. V.
Zum Handbuch
Weiterführende Informationen
Endlich ein ZUHAUSE!
Die Landesregierung in NRW unterstützt seit vielen Jahren Kommunen bei der Bekämpfung der Wohnungslosigkeit. Seit Sommer 2022 stellt das Sozialministerium pro Jahr 250.000 Euro zum Schutz von Menschen ohne Wohnung oder Obdach während der Sommermonate zur Verfügung. Freie Träger und Initiativen der Wohnungslosenhilfe können in einem zügigen und unkomplizierten Verfahren Mittel aus diesem Hilfspaket erhalten.
Herausgegeben von: Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales Nordrhein-Westfalen (MAGS NRW)
Zur Internetseite
Hitzeschutz für Obdach- und Wohnungslose
Die Internetseite des Portals "Hitze Service" informiert Kommunen über Handlungsmöglichkeiten zum Schutz von obdach- und wohnungslosen Menschen.
Herausgegeben von: LMU Klinikum, Ecolo – Agentur für Ökologie und Kommunikation, LMU München
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Hitzeaktionspläne
In den folgenden Hitzeaktionsplänen erhalten Sie spezifische Informationen zu Maßnahmen, die auf kommunaler Ebene zum Schutz von obdach- und wohnungslosen Menschen vor hitzebedingten Gesundheitsbeeinträchtigungen ergriffen werden können:
Stadt Bielefeld: Hitze-Portal
Stadt Darmstadt: Hitzeaktionsplan der Wissenschaftsstadt Darmstadt
Stadt Mannheim: Umsetzung Hitzeaktionsplan
Stadt Werl: Hitzeaktionsplan Werl
Landeshauptstadt Wiesbaden: Hitzeaktionsplan
Stadt Worms: Hitzeaktionsplan Worms
Bundesministerium für Gesundheit (BMG) (Hrsg.): Kommunikationsleitfaden. Wohnungslose Menschen vor Hitze schützen. Berlin: 2024.