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Gesundheitspreis Nordrhein-Westfalen 2013
Schwerpunkt der Ausschreibung
Arzneimitteltherapiesicherheit
Hintergrund
Arzneimittel gehören, richtig angewendet, zu den wirksamsten Instrumenten medizinischer Hilfe. In der Vergangenheit hat sich deutlich abgezeichnet, dass die mit der Anwendung von Arzneimitteln einhergehenden Risiken nicht allein durch Übermittlung von Informationen zur Arzneimittelsicherheit - über den Weg der Packungsbeilage an die Patientinnen und Patienten sowie über Fachinformation an die Heilberufe - einzudämmen sind. Im gesamten Arzneimitteltherapie- und Versorgungsprozess ist gerade bei der Behandlung von älteren, multimorbiden Menschen höchste Aufmerksamkeit geboten.
Angesichts dieser Bedarfslage verabschiedete die Landesgesundheitskonferenz Nordrhein-Westfalen die 21. Entschließung zum Thema "Arzneimitteltherapiesicherheit als elementarer Baustein einer guten und sicheren gesundheitlichen Versorgung der Bürgerinnen und Bürger".
Zur unterstützenden Umsetzung der Entschließung wurde die Ausschreibung 2013 zum Wettbewerb "Gesundes Land Nordrhein-Westfalen - Innovative Projekte im Gesundheitswesen" ebenfalls unter das Schwerpunktthema "Arzneimitteltherapiesicherheit" gestellt.
Gesundheitspreis 2013: Die Preisträger
1. Preis
Projekt: "Arzneimitteltherapiesicherheit in Alten- und Pflegeheimen. Querschnittsanalyse und Machbarkeit eines multidisziplinären Ansatzes" des Lehrstuhls für Klinische Pharmakologie, Universität Witten/Herdecke
Projektgegenstand: Im Rahmen des Projekts wurden in elf nordrhein-westfälischen Alten- und Pflegeheimen arzneimittelbezogene Probleme und unerwünschte Arzneimittelereignisse erhoben und dokumentiert. Die Ergebnisse wurden in einem interdisziplinären Expertenworkshop diskutiert. Ergebnis war eine multidisziplinäre Intervention für beruflich Pflegende, Apothekerinnen und Apotheker sowie Ärzteschaft, die Schulungs- und Fortbildungsmodule sowie eine AMTS-Karte umfasst. Eine anschließende Machbarkeitsuntersuchung und Evaluation fiel positiv aus, so dass der Ansatz weiter erprobt wird.
Preisträgerflyer mit Detailinformationen
Kontakt und weitere Informationen: Lehrstuhl für Klinische Pharmakologie, Universität Witten/Herdecke
Prof. Dr. Petra Thürmann
Alfred-Herrhausen-Straße 50
58448 Witten
Telefon: 0202 8961851
E-Mail: petra.thuermann@helios-kliniken.de
Internet: http://www.uni-wh.de/health/lehrstuhl-klinische-pharmakologie/
2. Preis
Projekt: "Das Apo-AMTS-Konzept" der Westfälischen Wilhelms-Universität und der Apothekerkammer Westfalen-Lippe
Projektgegenstand: Ziel des Projekts ist die nachhaltige Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit im Apothekenalltag durch die verbesserte Aus- und Fortbildung von Apothekerinnen und Apothekern. Dies geschieht durch die Implementierung von Ausbildungsapotheken und Zertifizierungen zur "AMTS-Managerin" oder zum "AMTS-Manager" sowie zur "AMTS-qualifizierten Apotheke". Nach drei Jahren wird eine Rezertifizierung notwendig. Das Konzept bezieht dabei sämtliche Apothekergenerationen - von den Auszubildenden bis hin zu bereits im Beruf etablierten Apothekerinnen und Apothekern - ein. Überdies wird ein strukturiertes Medikationsmanagement implementiert.
Preisträgerflyer mit Detailinformationen
Kontakt und weitere Informationen: Westfälische Wilhelms-Universität Münster und Apothekerkammer Westfalen-Lippe
Isabel Waltering
Corrensstrasse 48
48149 Münster
Telefon: 0251 8332141
E-Mail: iwalt_01@uni-muenster.de
Internet: http://www.uni-muenster.de/Chemie.pz
3. Preis
Projekt: "Implementierung eines interprofessionellen Medikationsmanagements in der Geriatrie" des Prosper-Hospitals Recklinghausen
Projektgegenstand: In dem Projekt verbessern Ärzte- und Apothekerschaft gemeinsam die Arzneimitteltherapiesicherheit in der Geriatrie. Dazu gehört beispielsweise eine eingehende und individuelle Indikationsprüfung zu Beginn des Krankenhausaufenthalts; bei Bedarf werden Empfehlungen zu Therapieoptimierungen seitens der Apothekerin oder des Apothekers ausgewiesen sowie deren Teilnahme an der Oberarztvisite etabliert.
Preisträgerflyer mit Detailinformationen
Kontakt und weitere Informationen: Prosper-Hospital Recklinghausen
Beate Heite
Telefon: 02361 542493
E-Mail: beate.heite@prosper-hospital.de
Internet: http://www.prosper-hospital.de
3. Preis
Projekt: "Etiketten mit Arzneimittel-Anwendungshinweisen in türkischer Sprache" der Kalker-Apotheke Köln
Projektgegenstand: Das Projekt zielt auf die Stärkung der Information und der Verbesserung der arzneimittelbezogenen Versorgung bei türkischen Patientinnen und Patienten. Hierfür werden Etiketten in türkischer Sprache hergestellt sowie nach der Abgabe des Arzneimittels und auf Wunsch der Patientin oder des Patienten an die Medikamentenverpackung geklebt. Diese Etiketten werden beispielsweise für die ausführliche Beratung in der Apotheke eingesetzt und haben sich bei der Überwindung von Sprachbarrieren sowie Anwendungsproblemen bewährt.
Preisträgerflyer mit Detailinformationen
Kontakt und weitere Informationen: Kalker-Apotheke Köln
Dr. Metin Bagli
Kalker-Hauptstraße 172
51103 Köln
Telefon: 0221 8703021
E-Mail: info@kalker-apotheke.de
Internet: http://kaapo.de
Neu aufgenommene Projekte in die Landesinitiative Gesundes Land Nordrhein-Westfalen 2013
Von den 52 Bewerbungen haben sich insgesamt 20 Projekte erfolgreich um die Aufnahme in die Landesinitiative beworben und dürfen fortan das Siegel "Beispielhaftes Projekt Landesinitiative Gesundes Land Nordrhein-Westfalen 2013" tragen.
Preisverleihung
Am 22. November 2013 hat Gesundheitsministerin Barbara Steffens die Preisträgerinnen und Preisträger des Gesundheitspreises 2013 ausgezeichnet. Das Schwerpunktthema der Ausschreibung um den Gesundheitspreis fokussierte ein aktuell hochrelevantes und - in Anbetracht des demografischen Wandels - zukünftig noch an Bedeutung gewinnendes Thema "Arzneimitteltherapiesicherheit". Die Preisverleihung fand, eingebettet in die Landesgesundheitskonferenz, im feierlichen Rahmen im Präsidentenschlösschen der Bezirksregierung Düsseldorf statt.
Die ausgezeichneten Projekte tragen zur Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit im nordrhein-westfälischen Gesundheitswesen bei und haben beispielgebenden Charakter. Mit ihren innovativen, kreativen und qualitativ hochwertigen Ansätzen haben sie bewiesen, dass dieser Problematik erfolgreich begegnet werden kann. "Alle Preisträger tragen mit ihren ganz unterschiedlichen Projekten in vorbildlicher Weise dazu bei, das Fehlerrisiko bei der Therapie mit Arzneimitteln deutlich zu verringern", erklärte Ministerin Steffens.