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Gesundheitspreis Nordrhein-Westfalen 2022
Schwerpunkt der Ausschreibung
Fachkräftegewinnung im Gesundheitswesen
Hintergrund
Im Rahmen der 29. Erklärung widmete sich die Landesgesundheitskonferenz 2021 dem Thema „Fachkräftegewinnung im Gesundheitswesen“. Bei begrenzten Kapazitäten von Fachpersonal gilt es, die Versorgungsqualität zu steigern, die vorhandenen Ressourcen bedarfsgerecht einzusetzen und neue Technologien zu nutzen.
Während die demografische Entwicklung vermehrt komplexe Gesundheitsversorgung benötigt, sinkt gleichzeitig die Zahl der Versorgenden. Insbesondere im Bereich der Einbindung ausländischer Fachkräfte und der Weiterentwicklung der Ausbildung wurde bereits schon einiges unternommen und erste Erfolge erzielt. Diese gilt es zu verstetigen und auszuweiten, insbesondere im Bereich der Ausbildungskapazitäten.
Die meisten Gesundheitsberufe stehen vor sowohl regionalen als auch fachgebietsspezifischen Herausforderungen bei der Nachwuchsgewinnung und -verteilung. Dies trifft insbesondere für die hausärztliche Versorgung zu. Sowohl die Übernahme von ambulanten Arztpraxen als auch von Apotheken scheint derzeit und zukünftig bei altersbedingter Aufgabe nicht mehr gesichert.
Für die Tätigkeitsbereiche im Gesundheitswesen müssen nicht nur die Ausbildungs- und Berufsbilder attraktiver, sondern auch die Arbeitsbedingungen innovativ gestaltet werden und den Wahrnehmungen und Wünschen der Fachkräfte entgegenkommen. Dabei spielen ebenfalls die zunehmende Digitalisierung und die entsprechenden Berufsbilder eine bedeutende Rolle.
Über diese Aufgaben hinaus, erklärt die Landesgesundheitskonferenz die Stärkung und Weiterentwicklung des öffentlichen Gesundheitsdienstes als notwendig.
Gesundheitspreis 2022 – Preisträger
Projektträger: LWL-Klinik Dortmund und SJG St. Paulus GmbH
Projekt: „Randzeitenbetreuung – Ergänzende Kinderbetreuung in Dortmund im elterlichen Haushalt für Pflegekräfte im Klinikbereich“
Mit dem ersten Platz wurde das Dortmunder Projekt „Randzeitenbetreuung“ ausgezeichnet. Die LWL-Klinik Dortmund und das Krankenhaus SJG St. Paulus bieten gemeinsam mit dem Kooperationspartner Dortmunder Mütterzentrum ein zuverlässiges Betreuungsangebot in Randzeiten für Eltern, die in der Pflege oder im ärztlichen Dienst der Kliniken tätig sind. Damit werden insbesondere Pflegekräfte dabei unterstützt, im Schichtdienst Beruf und Familie zu vereinbaren.
Projektträger: Knappschaft Kliniken GmbH
Projekt: „2steps2care – Nachhaltige Gewinnung von ausländischen Pflegekräften durch Ausbildungskooperation“
Der zweite Preis ging an das Bochumer Projekt „2steps2care“. Mit dem Projekt verfolgen die Knappschaft Kliniken Bochum in Kooperation mit einer vietnamesischen Ausbildungsstelle das Ziel, Pflegepersonal aus Vietnam zu gewinnen. Bei dem Projekt werden die angehenden Pflegekräfte in Vietnam auf Basis des Rahmenlehrplans NRW ausgebildet, sodass ihre Ausbildung sowohl in Deutschland als auch in Vietnam anerkannt wird und sie an beiden Orten als Fachkräfte arbeiten können.
Projektträger: KKB & BIGEST – Katholisches Klinikum Bochum
Projekt: „Pflegende sind vielfältig“
Den dritten Platz teilen sich zwei Projekte. Eines davon ist das Bochumer Projekt „Pflegende sind vielfältig“. Das Katholische Klinikum Bochum und das angehörige Bildungsinstitut für Berufe im Gesundheitswesen bieten dabei angehenden sowie examinierten Pflegekräften ein breit gefächertes soziales Beratungsangebot. Damit sollen Auszubildende auf dem Weg zu einem erfolgreichen Abschluss unterstützt werden. Gleichzeitig profitieren auch langjährige Beschäftigte von dem Hilfsangebot.
Projektträger: St. Barbara-Klinik Hamm GmbH und St. Franziskus-Hospital Münster
Projekt: „FLEXTEAM – Arbeite, wann du willst“
Das zweite mit dem dritten Preis prämierte Projekt ist das überregionale Projekt „Flexteam“ der St. Franziskus Stiftung im Münsterland und in Westfalen. Das Projekt unterstützt die sieben teilnehmenden Klinken im Stiftungsverbund und deren Angestellte durch ein effizientes und verlässliches Ausfallmanagement. Ein festes Springerteam aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus den verschiedenen Kliniken fängt Ausfälle auf, sodass der Dienstplan verlässlich bleibt. Die Mitglieder des Springerteams profitieren durch individuelle Arbeitszeitabsprachen und das Kennenlernen verschiedener Häuser und Stationen.